Keine Fasnachtsumzüge in Sissach und Gelterkinden
28.02.2020 Baselbiet, Gesellschaft, Bezirk Sissach, Politik, Bezirk Waldenburg, Gesundheit, Fasnacht
Das Coronavirus legt die Fasnacht lahm. Aufgrund seiner grossen Besucherzahl wird der Sissacher Umzug am Sonntagnachmittag nicht stattfinden. Sicher oder sehr wahrscheinlich betroffen sind auch der Umzug in Gelterkinden am Montag, der Cherusgälti am Samstag und das Guggenkonzert in Waldenburg (Dienstag). Im Lauf des Freitags finden Krisensitzungen von Fasnachtsorganisatoren und Vertretern von Gemeinden und Kanton statt, in denen entschieden wird, ob und welche Veranstaltungen trotz Coronavirus-Infektionsrisiko stattfinden können. Die Basler Fasnacht wurde bereits abgesagt.
Am Freitagmorgen hat der Bundesrat bekannt gegeben, dass alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bis am 15. März verboten sind. Das hat massive Auswirkungen auf die Fasnacht. Fest steht, dass beispielsweise der Sissacher Fasnachtsumzug nicht stattfinden wird. Fabio Fedriga bestätigte dies heute Vormittag nach der Pressekonferenz des Bundesrats. Die Fasnachtsgesellschaft sei gefordert, allen Beteiligten abzusagen, sagt Fedriga. Das gesamte für Sonntag vorgesehene Programm falle ins Wasser. Im Lauf des heutigen Tages würde die FGS Gespräche mit Gemeinde und Kanton über die Durchführbarkeit der weiteren Programmpunkte führen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gilt die 1000-Personen-Grenze auch für die Chluuriverbrennung.
Auch in Gelterkinden ist eine Krisensitzung anberaumt (15 Uhr). Wie Stephan Béhé, OK-Chef des «Cherusgälti», auf Anfrage sagt, treffen sich die Verantwortlichen für die Fasnacht in Gelterkinden heute Nachmittag mit den Behörden. Der Gelterkinder Umzug am Montag werde unter den gegebenen Umständen nicht stattfinden können, sagt Rico Tirri, Präsident der Fasnacht Gelterkinden. Auch für den Cherus sieht es schlecht aus: Mit seinen rund 6000 Besucherinnen und Besuchern fällt die zuletzt umstrittene Veranstaltung, der grösste Fasnachtsevent in Gelterkinden, unter die Bundesregelung. Letzteres gilt auch für das Guggenkonzert in Waldenburg mit 2000 Besuchern, bei dem das \"Cherus\"-OK erstmals die Federführung übernommen hat. „Es sieht sehr schlecht aus“, sagt Béhé, „aber so lange wir kein definitives Nein vom Kanton haben, hoffe ich weiter“.