Pratteln | 9. Wurstsalat-Weltmeistertitel verliehen

32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten in Pratteln an, um den Pokal für den besten Wurstsalat zu erobern. Den Titel für die grösste Gaumenfreude holte ein Duo aus dem Bernischen, die kleine Krone für den kreativsten Beitrag ging nach Diegten.

Elmar Gächter

WUSAWM 2023. Längst hat die durchaus (auch) ernsthaft gemeinte, im Oberbaselbiet geborene (Bier-) Idee einer Wurstsalat-Weltmeisterschaft ihren Siegeszug bei den eingefleischten Liebhaberinnen und Liebhabern des eidgenössischen Leibgerichtes angetreten. Zehn Jahre sind es her, seit in Eptingen 2013 der erste Wurstsalat-Titelträger erkoren wurde, genauer die ersten Wurstköniginnen, holten doch zwei Teilnehmerinnen den exklusiven Pokal ins benachbarte «Ausland», nach Basel.

Die Aula der Rudolf-Steiner-Schule auf Mayenfels ob Pratteln lockte am vergangenen Samstagabend zahlreiche Freundinnen und Freunde des Klöpfers und dessen Garnituren an die 9. Wurstsalat-Weltmeisterschaft.

32 Kreationen wurden für den Wettbewerb eingereicht, zehn von ihnen fanden den Weg in die finale Ausmarchung. Der Jury, gespickt mit kritischen Begutachtenden aus der Welt der Medien, der Wursterzeuger oder der Gastronomie, oblag es, die Besten aller Guten zu erküren. Dem Trend der Zeit folgend, schaffte es erstmals auch eine vegane Wurst, in die Phalanx der klassischen Cervelat vorzustossen. Fürs Treppchen reichte es nicht. Dieses blieb den etablierten traditionellen Grundausstattungen vorbehalten.

Die Sieger heissen dieses Jahr Ronny Baumüller und Pascal Schöni aus Wichtrach im Kanton Bern. Wie aber kamen die Freunde aus dem Aaretal zwischen Bern und Thun dazu, an der Wurst-WM teilzunehmen? «Für uns ist Wurst-Käsesalat etwas typisch Schweizerisches, das man unbedingt am Leben erhalten muss. Das Nationalgericht ist uns heilig», sagt Pascal Schöni, noch ganz übermannt von den Gefühlen, die er in Pratteln erleben durfte.

Ein ganzes Jahr lang haben sich die beiden vorbereitet. Sie klapperten etliche Metzgereien nach den besten Cervelats ab und wurden bei Metzger Wölfli in Uetendorf fündig. Ihr Ziel sei von Anfang gewesen, mit ihrem Salat eine Geschmacks-Explosion im Mund zu generieren, sagen sie. Dies sei neben der optimalen Wurst nur mit einem cremig-rezenten Greyerzerkäse zu erreichen: «Wir haben ihn nicht fein geschnitten, sondern gebröckelt und mit richtig dicken Wurststücken versehen. Für uns ist nur diese Zubereitungsart urchig eidgenössisch, denn wir wollen etwas zum ‹Chätsche› auf dem Teller und auf der Zunge haben.»

Auch wenn sie sich Hoffnungen gemacht haben, in die engere Ausmarchung zu kommen, sind beide total überrascht von ihrem Erfolg. Geheimnisse ihres Rezepts lassen sich ihnen kaum entlocken, nur so viel: «Unsere Essiggürklein sind nicht ganz normal und Mayonnaise verwenden wir nicht.»

«Seeli» aus Diegten
Der Publikumspreis für den kreativsten Wurst-Käsesalat ging ins Oberbaselbiet. Erobert haben ihn die Nachbarinnen Daniela Dill und Susanne Pulfer aus Diegten. Die beiden Bäuerinnen, die eine auch künstlerisch tätig, die andere gelernte Bäckerin-Konditorin, schwangen mit ihrem bis in die kleinsten Details phantasievollen «Wurst-Seeli» unter den zwölf Teilnehmenden dieser Kategorie klar obenaus.

Auch sie haben das erste Mal am Event teilgenommen und sind total überrascht über ihr Abschneiden. «Es macht uns sehr stolz, unter so vielen tollen Kreationen obenaus geschwungen zu haben. Und stolz ist auch mein Mann, meinte er doch, jetzt habe er eine Weltmeisterin im Haus», sagt Daniela Dill schmunzelnd.

Die Gründungsmitglieder und Organisatoren Beat Buser, dessen Sohn Stefan sowie Michel Bürgin, im Welt-Wurstsalat-Verband vereint, blicken einmal mehr auf einen gelungenen Anlass zurück. «Wir sind nach wie vor motiviert, die WUSAWM weiterzuführen. Es wäre schön, wenn wir für die zehnte Austragung einen geeigneten Raum sowie jemand finden könnten, der die Festwirtschaft organisiert und führt», so Beat Buser.

www.wurstsalat-weltmeisterschaft.ch

Die Krone geht ins Bernbiet

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title