Möglichst viele Nester sollen laut Behörden vernichtet werden

Die Bevölkerung hält fleissig Ausschau nach Nestern der Asiatischen Hornisse. Aus Nuglar, Ettingen, Münchenstein und Rheinfelden gibt es in der Region bislang bestätigte Sichtungen.

tho./sda. Ende Juni haben Schweizer Behörden, darunter auch der Kanton Baselland, dazu aufgerufen, Sichtungen von Asiatischen Hornissen zu melden. Aus dem Baselbiet sind bislang zwei Meldungen eingegangen, bei denen sich der Verdacht bestätigt hat, wie es auf Anfrage bei der kantonalen Bau- und Umweltschutzdirektion heisst. Und zwar wurden in Münchenstein und Ettingen Vornester des invasiven Insekts entdeckt, aus denen sich bald richtige Nester entwickelt hätten. In Münchenstein hatte sich das Insekt bereits im Vorjahr festgesetzt.

Ferner gab es jüngst in Nuglar (SO) gleich an der Kantonsgrenze zum Baselbiet eine bestätigte Sichtung. Wie auf der Meldeplattform www. asiatischehornisse.ch auf einer Kartendarstellung zu erkennen ist, tauchte das unerwünschte Insekt in unserer Region 2023 auch in Rheinfelden (AG) auf.

Bevölkerung ist sensibilisiert
Meldungen aus der Bevölkerung habe es bisher zahlreiche gegeben, heisst es bei der BUD. In den meisten Fällen habe es sich allerdings um Verwechslungen mit einheimischen Hornissen oder anderen Fluginsekten gehandelt. Die Mithilfe der sensibilisierten Bevölkerung sei wichtig, um die Ansiedlung Asiatischer Hornissen verhindern zu können.

Am meisten bestätigte Sichtungen – insgesamt rund 70 in der Schweiz – gab es bislang in der Romandie. Einer der «Hotspots» befindet sich im Kanton Jura westlich von Delémont. Die Asiatische Hornisse verbreite sich in der Schweiz rasant, teilte der Bienengesundheitsdienst (BGD) Ende Juni mit. Die diesjährigen Wetterbedingungen seien für das Insekt offensichtlich günstig.

Asiatische Hornissen jagen zur Ernährung ihrer Larven andere Insekten, insbesondere Wild- und Honigbienen. Wird das Nahrungsangebot in der Natur Ende Sommer knapp, greifen sie vermehrt Bienenvölker an. Bei extrem hohem Hornissendruck könne ein Bienenvolk daran zugrunde gehen, wie der Bienengesundheitsdienst schrieb. Bisher sei das in der Schweiz noch nicht der Fall. Zum Schutz einheimischer Honigbienen und anderer Bestäuber sei aber eine rasche Zerstörung möglichst vieler Nester wichtig, so der BGD.

Zum ersten Mal gesichtet wurde die Asiatische Hornisse in der Schweiz im Jahr 2017. Im vergangenen Jahr wurde sie laut BGD an 24 Standorten in acht Kantonen (AG, BL, FR, GE, JU, NE, SO und VD) gefunden. Erkennen lasse sich die gebietsfremde Art anhand mehrerer Merkmale. Sie sei etwas kleiner als einheimische Hornissen und habe dünne gelbe Streifen am Hinterleib. Verdächtige Insekten oder Nester sollen fotografiert oder gefilmt und über die Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch gemeldet werden.

Asiatische Hornisse an vier Standorten

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