Sina und Joanne Züger sind zwei Schwestern aus Sissach. Beide sind blond, beide ähnlich gross. Beide absolvieren die Sportklasse am Gymnasium Liestal, beide spielen Tennis, schlagen mit rechts als stärkerem Arm und nehmen bei der Rückhand die zweite Hand zu Hilfe. Damit enden die Parallelen. Denn auf dem Tennisplatz unterscheiden sich die 18-jährige Sina und die 16-jährige Joanne deutlich.

«Sina ist eine Vorzeigeathletin, was die Kondition betrifft», sagt Trainer Rodolphe Handschin. Wenn er Trainerausbildungen leitet, wie vor Kurzem in Tunesien, nimmt er Sina als Vorzeigebeispiel mit. «Sie ist wie ein Pingpongball auf dem Platz», beschreibt er Sina, die jeden Ball erreicht. Die Spielerin kennt die eigene Stärke und sieht sich als klassische Konterspielerin.

Die etwas jüngere Joanne hingegen ist eine Grundlinienspielerin. Sie profitiert von grosser Power, die auch körperlich bedingt ist. «So etwas kann man zwar traineren, aber man kann es nicht lernen», sagt Handschin. «Wenn Joanne draufhaut, dann muss man auf der anderen Netzseite sehr schnell sein.»