Wieder ein Wolf im Oberbaselbiet?

  24.10.2024 Diegten, Hölstein

Raubtiersichtung kann nicht sicher bestätigt werden

Am Sonntag wurde im Gebiet zwischen Diegten und Hölstein ein wolfähnliches Tier ausgemacht. Ob es sich dabei wirklich um einen Wolf handelt, kann aufgrund der schlechten Videoqualität nicht bestätigt werden.

Tobia Benaglio

Ein «wolfähnliches Tier» im Gebiet zwischen Diegten und Hölstein soll auf dem Video vom 20. Oktober, das dem Amt für Wald beider Basel zugeschickt wurde, erkennbar sein. Ob es sich dabei tatsächlich um einen Wolf handelt, ist noch unklar: «Die Videoqualität ist zu schlecht, um die Wolfsichtung zu 100 Prozent zu bestätigen. Allerdings ist es auch auf keinen Fall auszuschliessen», erklärt der Abteilungsleiter Jagd und Fischerei beim Amt für Wald beider Basel, Holger Stockhaus.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich möglicherweise ein Wolf im Baselbiet aufhält: Im Jahr 2021 wurde die erste Wolfsichtung im Baselbiet seit der Rückkehr der Art in die Schweiz in Zeglingen offiziell vom Kanton bestätigt. Danach gab es vermehrt bestätigte Fälle, beispielsweise in Brislach, Lauwil und Langenbruck.

Nicht nur Negatives
Vorerst hat das Amt für Wald beider Basel den Tierhaltern Herdenschutzmassnahmen empfohlen. Die Einwohner müssten sich aber keine Sorgen machen. Es hat laut Stockhaus im Baselbiet noch nie einen direkten Konflikt zwischen Mensch und Wolf gegeben.

«Gelegentlich kommen Wölfe ins Baselbiet. Meistens bleiben sie nur kurz und verschwinden dann rasch wieder», sagt Holger Stockhaus. Bisher gebe es also auch keine Anzeichen auf eine Ansiedlung des Wolfs in unserer Region, doch auch das sei nicht auszuschliessen, denn man wisse nie, was die Zukunft bringt.

Neben den Risiken, die ein Wolf in Siedlungsnähe mitbringen kann, wie dem Riss von Nutztieren, könnte der Wolf durchaus auch Vorteile bringen: «Für den Wald wäre der Wolf im Baselbiet gut. Einerseits würde er natürlich zur Biodiversität beitragen», erklärt Holger Stockhaus. Ausserdem ernährt sich der Wolf hauptsächlich von Wildtieren, wie beispielsweise Hirschen oder kleinen Wildschweinen. «Der Wolf würde für eine andere Verteilung der Wildtiere sorgen», so der Abteilungsleiter für Jagd und Fischerei. Dies wäre durchaus von Vorteil für den Baselbieter Wald.


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