Und plötzlich fängt der Akku Feuer

  21.11.2024 Baselbiet

Beschädigte Batterien sind ein Brandrisiko – etwa im Abfall

Im vergangenen wie auch in diesem Jahr ist es an verschiedenen Orten im Baselbiet wie Liestal und Oberwil zu Bränden durch entflammte Akkus gekommen. Die Oberbaselbieter Abfallentsorgung bittet darum, Akkus und Batterien nicht im Hauskehricht zu entsorgen.

Melanie Frei

Lithium-Ionen-Akkus sind leistungsstark und in vielen Geräten unverzichtbar – von Smartphones über E-Bikes bis hin zu Werkzeugen. Doch ihre unsachgemässe Entsorgung birgt erhebliche Risiken: Bereits mehrfach haben solche Akkus im Baselbiet Brände ausgelöst. Im Juli 2023 entflammte ein E-Bike-Akku in Pratteln, wodurch sogar die Feuerwehr ausrücken musste. In einem Recyclingunternehmen in Liestal kam es in einem separaten Raum zu einem Schwelbrand durch dort gelagerte Batterien. Anfang Oktober diesen Jahres fing in Oberwil ein Baustellencontainer Feuer. Als Brandursache wird ein technischer Defekt an einem Akku vermutet.

Der Umgang mit Elektrogeräten, insbesondere solche mit einem Akku, birgt Gefahren. Werden Akkus beschädigt, zum Beispiel eingedrückt oder durchstochen, kann das einen Kurzschluss oder eine Überhitzung verursachen. Brennbare Gase werden freigesetzt und der Akku fängt Feuer. Genau das kann passieren, wenn Batterien und Akkus aus Unachtsamkeit im Abfall landen. Dieter Pfister, Geschäftsführer der Oberbaselbieter Abfallentsorgung (OBAV), warnt: «Eingesammelte Heimkehrichtsäcke werden zusammengepresst. Die Hülle der Akkus und Batterien kann brechen oder Risse entwickeln. Die dadurch ausgelösten chemischen Prozesse können zu Bränden führen.»

Viele Akkus landen trotz anderer Vorschriften im Müll, da sich Verbraucher dieser Gefahr nicht bewusst sind. Um dem entgegenzuwirken, ist es laut Pfister wichtig, die Bevölkerung zu sensibilisieren, gerade auch im sicheren Umgang mit beschädigten oder gefährlichen Akkus. Deshalb veröffentlichte das OBAV am Montag eine entsprechende Meldung von Swiss Recycle, die auf diese Thematik aufmerksam macht.

«Verbraucherinnen und Verbraucher sollten Geräte, die Akkus oder Batterien enthalten, genau prüfen – auch kleine Elektronik wie E-Zigaretten oder Spielzeuge», sagt Pfister. Akkus und Batterien jeglicher Art, etwa aus Geburtstagskarten oder Fernbedienungen, könnten kostenlos an Sammelstellen abgegeben werden.

Der Umgang mit grösseren Akkus wie beispielsweise dem eines E-Bikes sei heikler, so der Geschäftsführer. Diese sollten stets kühl und trocken gelagert werden. Für den Transport sollte der Akku sicher verpackt, also die Pole abgeklebt oder der Akku in einem feuerfesten Behälter transportiert werden.

Eine Frage des Umweltschutzes
Auch im täglichen Gebrauch ist Vorsicht geboten. Akkus dürfen nicht extremer Hitze oder Kälte ausgesetzt werden. Das Verwenden passender Ladegeräte verhindert Überladung und Schäden. Wenn sich ein Akku aufbläht, Rauch entwickelt oder ungewöhnlich heiss wird, sollte er sofort fachgerecht entsorgt werden. «Ich lege den Verbraucherinnen und Verbrauchern nahe, immer den Anweisungen auf den jeweiligen Produkten zu folgen, zum Beispiel den Lagerungsvorschriften», sagt Pfister.

Für die Müll-Entsorgungskräfte, so Pfister, sei die Situation heikel: «Steht ein Abfallsack am Strassenrand, wird dieser eingeladen. Keiner kann wissen, ob sich darin eine Batterie oder ein Akku befindet.» Deshalb sei ein korrektes Wegwerfen entweder bei den Entsorgungsstellen oder direkt beim Verkäufer sehr wichtig.

«Wer unsicher ist, ob oder wie korrekt entsorgt werden soll, kann sich jederzeit an die Sammelstellen wenden.» Eine korrekte Entsorgung ist ein kleiner Beitrag, der langfristig grosse Wirkung zeigt. Es ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch des Umweltschutzes.

Informationen unter www.obav.ch


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