Steuerunterricht in der Schule?
20.03.2025 BaselbietJungfreisinnige fordern bessere Finanzbildung
Die Jungfreisinnigen Baselland wollen die Finanzbildung der Jugendlichen stärken. Dazu hat die Jungpartei der FDP eine Petition lanciert.
Janis Erne
Zinssätze, Progression, 3. Säule: Die Jungfreisinnigen Baselland haben vorgestern eine Petition lanciert, um die Finanzbildung an den Schulen zu stärken. Sie fordern eine jährliche Lerneinheit zu Steuern und Altersvorsorge in der Sekundarschule. Ziel sei es, den Jugendlichen frühzeitig das nötige Wissen über das Schweizer Steuersystem und die drei Säulen der Altersvorsorge, also AHV sowie berufliche und private Vorsorge, zu vermitteln. Dieses Wissen sei für eine selbstbestimmte Gestaltung der Zukunft unabdingbar.
Cyril Bleisch, Präsident der Jungfreisinnigen Baselland, unterstreicht die Notwendigkeit dieser Massnahme: «Es kann nicht sein, dass junge Menschen nach der obligatorischen Schule schlecht mit Finanzen umgehen können oder auf die Bedeutung der Altersvorsorge unzureichend vorbereitet sind.» Auch Vizepräsident Oliver Fischer sieht Handlungsbedarf: «Die obligatorische Schule muss ihrem Grundauftrag gerecht werden, die jungen Menschen auf das Leben vorzubereiten. Dazu gehört die finanzielle Bildung.» Heute fehle es im Schulunterricht an praxisnahen Inhalten, so die Jungfreisinnigen, die Jungpartei der FDP.
Petition geht in den Landrat
Mit der Petition soll sichergestellt werden, dass Schülerinnen und Schüler frühzeitig lernen, eigenverantwortliche Entscheidungen über ihre finanzielle Zukunft zu treffen. Die Initiative sei ein Appell an Politik und Bildungseinrichtungen, diese Lücke im Lehrplan zu schliessen. Nach der Unterschriftensammlung – es gibt keine Mindestzahl – muss sich der Landrat mit der Petition befassen. Er kann sie entweder zur Kenntnis nehmen und beantworten oder das Anliegen weiterverfolgen.
Dass es bei der Finanzbildung von Jugendlichen Luft nach oben gibt, ist bekannt. So sieht der Lehrplan bereits entsprechende Lernziele vor – zu wenig für die Jungfreisinnigen. Sie erhoffen sich, eine politische Diskussion auszulösen.