Selbstbestimmung
07.11.2024 RegionFalsche und richtige Gesinnung
Zum Bericht «Waffenverbot gibt zu reden» in der «Volksstimme» vom 31. Oktober, Seite 5
Es gab eine Zeit, in der unsere Obrigkeit alte Menschen einsam und ohne Trost sterben liess, unter Zwang die nächsten Verwandten von ihnen fernhielt: Vergleichbares in Sachen Unmenschlichkeit und Herzlosigkeit ist nirgendwo zu finden. Es ist ein Verbrechen gegen Gott und die Menschen.
Es gab eine Zeit, in der unsere Obrigkeit versuchte, seinen Bürgern mit Bratwürsten und Gratiskonzerten ihre körperliche Integrität abzukaufen. Es gab eine Zeit, in der unsere Obrigkeit grundlos Existenzen vernichtete und die Wirtschaft beschädigte.
Und da wundert man sich nun, wenn es Menschen gibt in diesem Land, die dieser Obrigkeit, unserem Staat nicht mehr trauen können, die den Glauben an den Rechtsstaat verloren haben. Es sind Menschen, die zu Recht das bevormundende und selbstherrliche Verhalten der Politiker und Beamten als Verlust ihrer Selbstbestimmung und ihrer bürgerlichen Würde verstehen.
Damit aber nicht genug: Dieser Staat schämt sich heute nicht, in Anbetracht der auf dem Tisch liegenden Erkenntnisse (RKI-Files usw.) diese Mitbürger weiterhin zu diskriminieren.
Michael Bubendorf hat sich getraut, in schwierigen Zeiten seine eigene, sich längst als richtig herausgestellte Meinung zu haben und sie zu äussern. Die Behörden versuchen nun auf Druck der Politik, ihn weiterhin in einem zweifelhaften Licht darzustellen und ihm die Bewilligung für den Besitz und das Tragen von Waffen zu entziehen. Das muss uns zu denken geben. Weil er in den Augen des Staates die «falsche Gesinnung» hat, wird er nun als sogenannter Gefährder eingestuft.
Wer bestimmt bei uns über «falsche» und «richtige» Gesinnung? Mich würde interessieren, wie viele aus uns fremden Kulturen Eingewanderte auf diese Liste der Gefährder gehörten, aber nirgendwo, nicht einmal auf einer Einwohnerkontrolle zu finden sind… Wenn unser Staat beginnt, dem Regierungsnarrativ widersprechende Meinungen zu unterdrücken und zu ahnden, brauchen wir uns über Rechtsstaatlichkeit und Demokratie keine Sorgen mehr zu machen, dann haben wir sie längst verloren.
Martin Singer, Bretzwil