Ich bin Förster und täglich im Wald unterwegs. Meine Arbeit dreht sich darum, unsere Wälder als vielfältigen Lebensraum, Rohstoffquelle und Ort der Erholung nachhaltig zu bewirtschaften. Mit dieser Perspektive beobachte ich die aktuelle Diskussion rund um den Naturpark Baselbiet – und staune über die teils falschen Behauptungen, die von Gegnern verbreitet werden. Es ist nicht korrekt, dass die Ziele eines Naturparks zukünftige Planungen von Gemeinden oder Bewirtschaftungspläne für den Wald diktieren würden. Auch das Bundesamt für Umwelt hat in diesem Prozess keine Aufsichtsfunktion. Es prüft lediglich die Gesuche, welche durch die Regionen selbst ausgearbeitet werden, und entscheidet dann über finanzielle Unterstützung.

Diese Gelder fliessen direkt in Projekte, die der Region zugutekommen – etwa in die Förderung lokaler Produkte, die Aufwertung von Landschaften oder die Entwicklung touristischer Angebote. Gutachten oder unnötige Bürokratie werden damit nicht finanziert. Ein Naturpark ist kein Reglement, sondern ein Förderinstrument. Er eröffnet Chancen für eine engere Zusammenarbeit in der Region, stärkt das lokale Gewerbe und setzt neue Impulse in unseren Dörfern, die mit Abwanderung und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen.

Es gibt in der Schweiz 17 regionale Naturpärke, und in keiner dieser Regionen hat der Naturpark zu Einschränkungen für die Forstwirtschaft oder andere Branchen geführt. Als Förster sehe ich täglich, wie wichtig eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder ist. Ein Naturpark könnte uns dabei unterstützen, die Schönheit und Vielfalt unserer Region noch besser sichtbar zu machen und wirtschaftlich zu nutzen – ohne dabei unsere Unabhängigkeit aufzugeben. Diese Chance sollten wir nicht leichtfertig verspielen. Und schliesslich frage ich mich: Wer steckt eigentlich hinter dem sogenannten Gegenkomitee? Mal nennen sie sich «Pro Baselbiet», mal «Pro Oberbaselbiet». Doch Transparenz oder belastbare Fakten sucht man vergebens. Warum diese Falschinformationen, anstatt offen über die wirklichen Chancen und Herausforderungen zu diskutieren? Ein Ja zum Naturpark Baselbiet ist ein Ja für die Zukunft unserer Wälder, unserer Dörfer und unserer gesamten Region. Lassen wir uns nicht von Unwahrheiten leiten, sondern von den Möglichkeiten, die wir gemeinsam gestalten können.
Simon Tschendlik, Bubendorf