Fruchtfolge oder Mischkultur? – Hauptsache Abwechslung

  06.02.2025 Baselbiet

Gartentipp | Im Winter den Garten des Sommers planen

Vorfreude auf die Gartensaison steigt, denn schon bald können die ersten Gemüsesorten ausgesät werden. Bis es so weit ist, können Gartenbesitzer die Zeit nutzen für eine sorgfältige Anbauplanung. Diese Arbeit lohnt sich, denn die Planung hilft, den Platz in den Beeten effizient zu nutzen und alle Wunschgemüse unterzubringen. Achten Sie darauf, dass die Haupternte nicht direkt in die Ferienzeit fällt und dass Sie das ganze Jahr etwas zum Ernten haben. Planen Sie deshalb auch jetzt schon Wintergemüse ein, das im Hochsommer gepflanzt wird – nicht, dass das vergessen geht.

Bei unserer Planung setzen wir auf eine Fruchtfolge. Das bedeutet, dass wir keine Pflanzen derselben Pflanzenfamilie zwei Jahre hintereinander im gleichen Beet anbauen. Durch diesen Wechsel lassen sich Krankheiten und Schädlingsbefall reduzieren und der Boden kann sich besser regenerieren. Am besten wird dem Boden alle paar Jahre eine Gründüngung gegönnt, so nennt man Pflanzen, die dem Boden guttun. Als Vorkultur im Frühling, bevor die Hauptkultur aufs Beet kommt, verwenden wir gerne Nüsslisalat oder Spinat, da diese nicht nur den Boden aufwerten, sondern sich auch auf dem Teller gut machen. Auch Leguminosen wie Bohnen und Erbsen sind ideal, um ausgelaugte Böden wieder zu beleben. Leguminosen leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien. Diese können Stickstoff aus der Luft binden und für den Boden verfügbar machen.

Ein achtsamer Umgang mit dem Boden ist die Grundlage für gesundes, schmackhaftes Gemüse. Alle Gemüsesorten können nach ihren jeweiligen Nährstoffansprüchen eingeteilt werden. Dabei spricht man von Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern. Die Starkzehrer brauchen am meisten Nährstoffe, während die Schwachzehrer sich mit den Nährstoffen begnügen, die im Boden übrig geblieben sind. Für eine nachhaltige Bodennutzung ist es wichtig, zwischen Kulturen mit unterschiedlichen Nährstoffansprüchen abzuwechseln, um den Boden nicht einseitig zu belasten und auszulaugen.

Verschiedene Sorten gemeinsam
Wer noch tiefer in die Anbauplanung eintauchen möchte, plant eine Mischkultur. In der Mischkultur werden verschiedene Gemüsesorten gleichzeitig oder in unmittelbarer Nähe im selben Beet angebaut und so kombiniert, dass sie sich gegenseitig positiv beeinflussen. Wechseln Sie auch zwischen den Mischungen ab, um grösstmögliche Vielfalt ins Gemüsebeet zu bringen! Ein Garten mit viel Abwechslung ist nicht nur schön anzusehen, sondern fördert auch die Pflanzengesundheit.

Beobachten Sie gut, was in Ihrem Garten funktioniert und was nicht und halten Sie Ihre Erfahrungen in einem Gartentagebuch fest.

Wir wünschen einen guten Saisonstart!
Meret Franke

Kurs «Ideen für die Selbstversorgung»: 22. Februar und 22. März, 9.00 bis 16.30 Uhr. Gartenkurse und Beratung: Meret Franke und Koni Gschwind, Ebenrain – Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, Sissach, garten.ebenrain@bl.ch, www.ebenrain.ch > Landwirtschaft > Spezialkulturen > Kursgarten


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