Der ächt Santiglaus

(numme für grossi Kinder)

Ich glaub doch nümm an Oschterhaas
Und nümm an bösi Gschpänschter
Und nümmi, ass der Sandmaa znacht
Mir wingge duet dur s Fänschter
Ich glaub doch nümm an Wurzelzwärg
Und an der Maa im Mond
Und nümmi, ass der Santiglaus
Im Schwarzwald hinde wohnt

Ich glaub doch nümm
E jede Hafekääs und überhaupt
Die Zyte sin verby
Won ich sogar an Storch ha glaubt
Ich glaub au nümm an Schauergschichte
Und die ganze Määrli
Ich glaub, der Santiglaus, dä glaubt
Är syg e coole Kärli

Ich weiss genau, der Santiglaus
Dä het sich nur verkleidet
Däm isch dä langi Wäg zu uns
Syt Johre scho verleidet
Dä het sy wysse Bart
Ewägg rasiert und denn verschteggt
Und au sy rote Mantel, he
Das han i au scho tcheggt

Der Santiglaus verwandlet sich
So lang weiss ich das nonig
Är wohnt im Huus vo s Noochbers
Mit drei Kinder in der Wohnig
Dä kunnt als vo der Arbet
Mit Krawatten und mit Mappe
Und spiilt im Garte näbedra
Dur s Johr dur amme Babbe

Ich han en nämlig numme kennt
Wäg syne Garteschueh
Die het er s letscht Johr nämlig aaghaa
S loht mi nit in Rueh
Jetz isch mer äntlig alles klar
Dä wohnt do Tür an Tür
Kei Wunder, he, weiss dä
Am Klausedag so vyyl vo mir

Und s Noochbers hän kei blassi Ahnig
Jeden Oobe duet er
Ässe mit de Kinder
Färnseh luege mit der Mueter
Das Gheimnis will i nümmi länger
Mit mer ummedrage
Ich gang jetz denn zu Noochbers Ruth
Ich mues das däre sage

Ich triff si morn em Nomidag
Sag ihre denn im Gheime
Was ich uusegfunde ha
Bi der Ruth deheime
Dä Maa, wo s ganze Johr dure
Dörte läbt in Saus und Braus
Syg gar nit ihre Babbe
Sondern ächt der Santiglaus

Grad, won i das der Ruth will sage
Säit si: Jetz muesch loose
Was si mir denn verrote het
Das het mi fasch verbloose
Si säit, dä Maa, wo mit mir zämme
Läbe dät in Saus und Braus
Das syg gar nit my Babbe
Nei, das sygi ächt der Santiglaus

Aernschd Born wohnt in Reinach. Er ist Songpoet, Autor und Kulturschaffender.