Regierungsrat Thomas Weber tritt nicht mehr an
30.06.2022 Baselbiet, Politik, Buus, ParteienNach zehn Amtsjahren will Weber nach eigenen Angaben als Regierungsrat aufhören. Weber gehört der Exekutive seit Juli 2013 an. Nun wird er Ende Juni 2023 aufhören. Über die Gründe seines Rücktritts machte Weber im Landrat keine Angaben.
Auf diese überraschende Ankündigung erhoben sich alle Mitglieder des Landrats sowie das Regierungskollegium und applaudierten. «Das hat mich gerührt», sagte Thomas Weber im anschliessenden Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er fühle sich «fit», um etwas Neues anzupacken. Aber er wolle mehr Zeit haben für seine Familie, sagte Weber.
Im seinem laufenden und letzten Amtsjahr will der 61-Jährige noch die Wohnbauförderung abschliessen, die derzeit in der Vernehmlassung ist. Grössere Projekte wolle er nicht beginnen, damit seine Nachfolgerin oder Nachfolger vollen Handlungsspielraum habe, sagte Weber.
Ob er sich allenfalls für eine Ständeratskandidatur aufstellen würde, lässt Weber offen.
Bisherige treten alle wieder an
Weber ist ETH-Bauingenieur und arbeitete zuvor beim Bundesamt für Strassen. Er wohnt in Buus und wurde im Frühling 2013 mit Anton Lauber (Mitte) in die Regierung gewählt.
Die beiden Ersatzwahlen waren nötig geworden, nachdem der damalige Finanzdirektor Adrian Ballmer (FDP) seinen Rücktritt angekündigt hatte und Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor Peter Zwick (CVP) verstorben war.
Die im Februar 2019 gescheiterte Spitalfusion, die Querelen rund um die Schwarzarbeitskontrollen und die Bewältigung der Corona-Pandemie waren prägende Ereignisse in Webers Amtszeit. Weber amtet momentan als Präsident des Organisationskomitees des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2022 (ESAF), das Ende August in Pratteln ausgetragen wird.
Die Baselbieter Landrats- und Regierungsratswahlen finden am 12. Februar statt. Bisher haben alle amtierenden Regierungsrätinnen und Regierungsräte nochmals ihre Kandidatur bekanntgeben.
So treten die Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP), Baudirektor Isaac Reber (Grüne), Finanzdirektor Anton Lauber (Mitte) und Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer (SP) nochmals an. Die SP will zusätzlich mit Thomas Noack einen zweiten Sitz in der fünfköpfigen Regierung erobern.
SVP bedauert
Die SVP bedauert in einer Medienmitteilung den angekündigten Rücktritt von Weber. Die Partei wäre «sehr gerne» erneut mit ihm zusammen in den Wahlkampf gestiegen, zeige aber auch Verständnis für seinen Entscheid, heisst es.
Die Nachfolge von Weber soll am Parteitag vom 15. August nominiert werden. Eine Personalkommission unter dem Vorsitz von Alt Nationalrat Caspar Baader wird dem Parteitag ihre Empfehlungen vorschlagen. Zuvor sollen die einzelnen Ortssektionen der Personalkommission Vorschläge einreichen. sda.