Daniel Hofstetter

Zum Rückrundenauftakt empfing Sissach den FC Birsfelden. Ein Duell, das aus zwei Gründen unter einem besonderen Stern stand. Zum einen trafen die beiden punktemässig schwächsten Teams der ersten Saisonhälfte aufeinander. Vor allem jedoch aufgrund der Trainerpersonalie bei den Gästen. In der Winterpause hat in Birsfelden mit Ivano Chiaradia ausgerechnet jener Trainer die Verantwortung übernommen, der Sissach in die 2. Liga geführt hat.

Die Rückkehr auf den Tannenbrunn sei laut Chiaradia «emotional» gewesen. Gleichwohl wird ihm das Homecoming in keiner guten Erinnerung bleiben. Der Grund hierfür war der Auftritt seiner Mannschaft.

«Es nützt nichts, wenn wir 80 Prozent Ballbesitz haben, aber keine Tore machen», brachte es Chiaradia auf den Punkt. Ganz im Gegenteil sorgte seine Mannschaft mit vermeidbaren Eigenfehlern sogar dafür, dass Sissach mit einer Führung in die Pause ging. In der 13. Minute produzierte Ruben Flores einen Fehlpass. Über Goran Petrovic, Marlon Riva und Severin Isler gelangte der Ball zu Alban Zeqiri, der Islers Vorlage direkt zum 1:0 vollendete.

Ganz ähnlich die Situation in der 40. Minute. Dario Vogels Zuspiel zu Alessio Zarola verkam zu ungenau. Tomasz Czyzowski übernahm und Endrit Hoxha setzte sich im Strafraum stark gegen zwei Gegenspieler durch. Eron Kadriu veredelte den Angriff mit einem überlegten Lupfer. Es wäre sogar ein dritter Treffer möglich gewesen. Birsfeldens Einwechseltorwart Dénes Kövi liess einen harmlosen Freistoss von Petrovic fallen. Isler köpfte den Abpraller ins Netz, wurde aber wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen (38.).

Birsfelden spielt, Sissach punktet
Wie schon in der ersten Halbzeit besass Birsfelden auch nach dem Seitenwechsel mehr Spielanteile. In der 70. Minute gelang Bruno Müller im Anschluss an einen Freistoss schliesslich der Anschlusstreffer.

Doch die Angriffsbemühungen wirkten zumeist überhastet. Wirkliche Gefahr kam selten auf. Vielmehr besass das Heimteam die besseren Chancen auf weitere Tore. Es blieb schliesslich beim für Sissach so wichtigen 2:1. «Der Sieg verschafft uns etwas Luft nach unten», bekräftigt Isler die Bedeutung der drei Punkte. Er sorgt nach der schwierigen Vorrunde auch für dringend benötigtes Selbstvertrauen. «Jetzt können wir mit breiter Brust in die nächsten Spiele gehen», so Isler und der Offensivspieler ergänzt: «Der Team-Spirit ist da. Das Kämpferische ist da. Die Leistung hat gestimmt. Jetzt sind wir einfach nur glücklich.»

Tatsächlich hat Sissach den ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. In den kommenden Wochen muss der positive Trend aber bestätigt werden. Sonst dürfte der Effekt des Sieges gegen Birsfelden sich schnell wieder in Luft auflösen.

TELEGRAMM

SV Sissach – FC Birsfelden 2:1 (2:0). Sportplatz: Tannenbrunn. Zuschauer: 100. Schiedsrichter: Evsin. Tore: 13. Zeqiri (Isler) 1:0, 40. Kadriu (Hoxha) 2:0, 70. Müller (Ribeiro) 2:1.

SV Sissach: Misini; Isenaj (90. Roth), Kurz, Schaffner, Hugenschmidt; Riva; Isler, G. Petrovic (74. Rickenbacher), Kadriu (74. Fazliu), Hoxha; Zeqiri (16. Czyzowski).

FC Birsfelden: Jusaj (29. Kövi), Garcia (78. Gashi), Golubovic, Fontana (74. Durmaz); Zarola (86. Oliveira), Müller; Verde (55. Morand), Damiano, Ribeiro; Flores.

Bemerkungen: Sissach ohne Miletic, Branca, Duttweiler, Roggli, Bajrami. 31. Freistoss von Zarola auf die Lattenoberkante. 38. Tor von Isler wegen Offside aberkannt. Verwarnungen: 11. Riva, 15. Zeqiri, 30. Isenaj, 37. Garcia, 49. Müller, 68. G. Petrovic (alle Foul), 85. Isler, 94. Gashi (beide Reklamieren).

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