Janis Erne

Die Mitte ist um eine Regionalpartei reicher: Vergangene Woche versammelten sich in Tenniken 15 Mitglieder und Interessierte, um «Die Mitte Oberes Baselbiet» zu gründen. Zum ersten Präsidenten wurde der Oberdörfer Gemeindepräsident Piero Grumelli gewählt, als dessen Stellvertreter stellt sich der Tenniker Gemeinderat Marcel Zimmermann zur Verfügung. Sandra Bätscher, Gemeindepräsidentin von Tenniken, wurde zur Revisorin ernannt.

«Mit Sandra Bätscher, Marcel Zimmermann und Piero Grumelli sind drei erfolgreiche, gut vernetzte und glaubwürdige Mandatsträger engagiert. Sie bilden das Gesicht der neuen Regionalpartei», sagt Silvio Fareri, Präsident der Baselbieter Mitte, auf Anfrage. Die Gründung des Oberbaselbieter Ablegers sei im kantonalen Vorstand bereits im Prozess zum Namenswechsel der Partei – vergangenen Juni wurde die CVP in Die Mitte umbenannt – thematisiert worden, so Fareri. «Praktisch zeitgleich äusserte die Sektion Waldenburg dazumal den Wunsch, die Zusammenarbeit mit der Sektion Sissach zu intensivieren.»

Die Auflösung der BDP und deren Eingliederung in die Mitte-Partei Anfang des laufenden Jahres gab schliesslich den Ausschlag, die Gründung der Regionalpartei anzugehen. Fareri erläutert: «Das Zusammengehen der CVP und BDP setzte Ressourcen frei. Wir verfügen über genügend Mitglieder, um die Aufgaben auf verschiedene Schultern verteilen zu können.» Die Regionalpartei sei gegründet worden, um die Politik der Mitte ins Oberbaselbiet zu tragen, neue Mitglieder anzusprechen, Synergien zu schaffen und Veranstaltungen besser koordinieren zu können. Die Mitte und ihre Politik sollen im Oberbaselbiet nachhaltig etabliert werden.

Wählerpotenzial vorhanden
Neben ihren langfristigen Ambitionen muss sich Die Mitte – wie alle anderen Parteien auch – auf die kommenden Wahlen vorbereiten. Am 12. Februar kommenden Jahres werden sowohl Landrat als auch Regierungsrat neu zusammengesetzt. Es stellt sich die Frage, ob «Die Mitte Oberes Baselbiet» vorwiegend im Hinblick auf die Wahlen gegründet worden ist. Mitte-Präsident Fareri winkt ab: «Die Gründung erfolgte nicht vorwiegend wegen der bevorstehenden Landratswahlen, aber sicherlich zum passenden Zeitpunkt.»

Klar ist, im Oberbaselbiet agiert die fünftgrösste Partei des Kantons unter ihren Möglichkeiten. In den drei Wahlkreisen Waldenburg, Sissach und Gelterkinden – die zusammen eine Wahlregion bilden – stellt Die Mitte aktuell kein Landratsoder Regierungsratsmitglied. «Wir schätzen das Wachstumspotenzial im Oberbaselbiet als hoch ein und erhoffen uns ein entsprechendes Resultat bei den Wahlen im Frühling 2023», beschreibt Fareri die Ambitionen seiner Partei.

Beim Kampf um Wählerstimmen sicherlich nicht geholfen hat der Umstand, dass Die Mitte bislang nicht in allen Oberbaselbieter Wahlkreisen vertreten gewesen ist. Mit der Gründung der Regionalpartei, die sich aus der Sektion Waldenburg und den Wahlkreisen Sissach und Gelterkinden zusammensetzt, wird das Mitte-Vakuum gefüllt. Fareri konkretisiert: «Es sollen Synergien geschaffen, Tätigkeiten besser koordiniert sowie neue Mitglieder angesprochen werden.» Interessierte Neumitglieder können sich schon mal den 12. Mai merken. Dann findet die erste Generalversammlung der «Mitte Oberes Baselbiet» statt.

«Grosses Wachstumspotenzial»

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