Barbara Saladin

Mit der Schule ins Kino: Die neue Plattform «InCine» macht es möglich. Sie organisiert Kinovorstellungen für alle Schulklassen im Baselbiet. Gegründet wurde der Verein dieses Jahr, seine Arbeit nimmt er nun mit dem neuen Schuljahr auf. «Wir möchten die Filmbildung durch die Schulvermittlung fördern und erleichtern», sagt Jonny Maurice. Er ist Betreiber des Liestaler Kinos Sputnik und Initiant von «In-Cine». Mit im Team sind die Schauspielerin und Jugendtheaterleiterin Cynthia Coray aus Tecknau sowie die Oltinger Nationalrätin und Sekundarlehrerin Florence Brenzikofer.

Die drei Filmbegeisterten möchten den Schülerinnen und Schülern beim Besuch im Kino einen vertieften Einblick in verschiedene Aspekte rund um den Film gewähren. So geht es nicht einfach um Bespassung, sondern auch darum, wie ein Film überhaupt entsteht. Deshalb kann der Streifen nach der Vorstellung auf Wunsch mit einer Filmfachperson – etwa einem Regisseur, einer Filmtechnikerin oder einem Schauspieler – vertieft werden.

Im Kanton Aargau gebe es seit Längerem das Format «Kinomagie», das Filmvorführungen an Schulen vermittelt, so Maurice. Dieses Angebot will der Verein «InCine» in Baselland nun auch bieten: «Wir möchten den Zugang zum Medium Film für Schulen vereinfachen. Die Filmgespräche sind uns wichtig, um aufzuzeigen, was bei einem Film alles noch dahinter steckt, das man auf der Leinwand nicht sieht.»

Die Motivation von «InCine»-Teammitglied Cynthia Coray ist es, den Kindern und Jugendlichen die Diversität des Kinos näherzubringen. «Ich möchte aufzeigen, dass es viel mehr gibt als Hollywood-Blockbusters», sagt sie. Für Schülerinnen und Schüler sei es eindrücklich, wenn sie Leute vom Film direkt erleben und ihnen ihre Fragen stellen könnten: «Das eröffnet Welten und ist sehr nachhaltig.»

Einblick in andere Lebensweisen
Ein besonderes Augenmerk erhalten bei «InCine» die regionalen Filme. Im «Fokus Region Basel» stehen zum Projektstart gleich neun verschiedene Filme zur Auswahl, die in vergangener Zeit frisch herausgekommen sind. Beispiele sind die vom Sissacher Frank Matter produzierten Dokfilme «Arada – verbannt in eine fremde Heimat» oder «I’ll be your mirror» sowie «Volunteer», den neusten Film der Maispracher Regisseurin Anna Thommen.

Neben dem lokalen Filmschaffen stehen auch Werke zur Verfügung, die einen besonderen Einblick in andere Kulturen und Lebensweisen ermöglichen. Aktuelle Beispiele sind «Lunana», ein Spielfilm aus Bhutan, oder «Binti – es gibt mich!», der das Leben eines illegal in Belgien lebenden afrikanischen Mädchens beleuchtet. Auch Obdachlosigkeit, Gleichstellung, Fussball oder das tierische Leben in einem Biotop sind Themen.

Die Schulen können aus vier Kinos im Baselbiet wählen, wo sie den entsprechenden Film sehen möchten: Im Marabu in Gelterkinden, im Sputnik und im Oris in Liestal oder im Fachwerk in Allschwil. Auch geeignetes und altersgerechtes Unterrichtsmaterial steht zur Verfügung. Der Verein «InCine» kann sich bereits über die ersten Buchungen freuen. Auf der Webseite www.incine.ch wird das Angebot laufend aktualisiert.

Die Kinowelt für die Schule eröffnen

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