Lange Diskussion um wenig Geld

Mit dem Bau der neuen Turnhalle von Rünenberg könnte schon im Sommer 2023 begonnen werden. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, wie die Diskussion um einen verhältnismässig geringen Kredit an der Gemeindeversammlung zeigte.

Ueli Frei

So viel vorweg: Obwohl der Gewinn mit knapp 49 000 Franken deutlich tiefer als die budgetierten 233 000 Franken ausfiel, warf die Jahresrechnung 2020 der Gemeinde Rünenberg keine hohen Wellen. «Eigentlich wäre der Überschuss um 100 000 Franken höher ausgefallen», erklärte Gemeindepräsident und Finanzchef Thomas Zumbrunn. Diesen Betrag wies der Gemeinderat der Vorfinanzierung der neuen Turnhalle beziehungsweise des neuen Kultur- und Sportzentrums zu. Dies entlaste die zukünftigen Abschreibungen an dieser Investition.

Lang und breit diskutierte die Gemeindeversammlung vom vergangenen Donnerstag dagegen einen vergleichsweise kleinen Kreditantrag. 16 000 Franken beantragte der Gemeinderat für eine Studie, welche die zukünftige Nutzung des alten Schulhauses und die damit verbundenen Investitionen klären sollte.

Die Bau- und Planungskommission der neuen Turnhalle muss wissen, ob die Gemeinde das alte Schulhaus im Rahmen der im Dezember 2020 präsentierten Immobilienstrategie verkauft (die «Volksstimme» berichtete). In diesem Fall wären im Neubau zusätzliche Räume für die Kindertagesstätte und das Gemeinderatszimmer einzuplanen. Schätzungen von vor vier Jahren zeigten, dass die Sanierung des alten Schulhauses einen siebenstelligen Betrag verschlingen würde.

Knappes Ja
Ein Votant gab zu bedenken, dass es deshalb nicht sinnvoll sei, 16 000 Franken in eine Studie zu investieren. «Man muss über Varianten diskutieren», hielt Markus Vogt als Präsident der Planungs- und Baukommission der neuen Turnhalle entgegen. Deshalb sei das Geld gut investiert. «Man hat schon grössere Beträge nach kürzeren Diskussionen ausgegeben», ergänzte ein Votant. Nach lebhafter Debatte folgte die Versammlung dem Gemeinderat und bewilligte den Kredit knapp mit 22 Ja- gegen 17 Nein-Stimmen bei 4 Enthaltungen. Markus Vogt gab einen ersten Zeithorizont bekannt: Im Herbst 2022 wolle die Baukommission der Bevölkerung das Projekt des neuen Kultur- und Sportzentrums vorstellen. Wenn alles nach Plan läuft und das Volk das Projekt abnickt, könnte schon im Sommer 2023 mit dem Neubau begonnen werden.

Alsdann gab die Grüngutsammelstelle zu reden. Unterdessen bewilligte der Kanton das Baugesuch für das neue Projekt. Die bisherige, luxuriöse Lösung in der Deponie Steingrube wurde der Gemeinde abgesprochen. Sehr glücklich sind die Einwohnerinnen und Einwohner mit der vorgeschlagenen Container-Lösung nicht. Aufgrund vieler Unsicherheiten sah das Budget noch keinen Posten für die neue Sammelstelle vor. Der beantragte Nachtragskredit von 12 000 Franken wurde schliesslich mit grossem Mehr bewilligt.

Das neue Strassenreglement führte zu keinen grossen Diskussionen. Schon 2015 hatte der Regierungsrat die Gemeinde aufgefordert, das aus dem Jahr 1994 stammende Reglement zu überarbeiten und dem Strassennetzplan anzupassen. Eine zweite Aufforderung erfolgte 2018. Es galt, die Bestimmungen bezüglich Erschliessung, Planung, Finanzierung und Kostenverteilung, Unterhalt, Verwaltung, Benutzung, Parkieren und Beziehungen zu angrenzenden Grundstücken anzupassen. Die Versammlung genehmigte das neue Strassenreglement mit grossem Mehr bei einer Enthaltung.

«Über Varianten diskutieren»

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