Region Liestal Frenkentäler plus sieht sich auf Kurs

Obwohl nicht in Franken messbar, ist im Verein Region Liestal Frenkentäler plus nach eigener Einschätzung im ersten Vereinsjahr schon einiges entstanden. Besonders wertvoll sei der verbindliche und monatliche Austausch unter den elf Mitgliedergemeinden.

Beat Ermel

Vor ziemlich genau einem Jahr fand in Titterten die Gründungsversammlung des Vereins «RLF+» statt. Begonnen hatte der Prozess zur regionalen Zusammenarbeit bereits im Jahr 2011 mit einer Diskussion im kleinen Kreis. Bald schon kamen weitere Gemeinden dazu. Die Ende Januar 2017 unterzeichnete Charta war dann das Ende eines mehrjährigen Planungsprozesses. Seither bilden das definierte Zukunftsbild, die Strategien und Massnahmen die Grundlage für die weitere Entwicklung der Region.

Was kam nun zustande, weil die Gemeinden als Region zusammengeschlossen sind, was andernfalls nicht zustande gekommen wäre? Franziska Saladin Kapp, interimistische Leiterin der Geschäftsstelle RLF+ sieht als besondere Werte des regionalen Vorgehens das gemeinsame Aufgleisen von Projekten und miteinander unterwegs zu sein. «Der Gewinn an Know-how durch Diskussionen und Erfahrungsaustausch ist enorm.» Ein grosser Pool an Wissen und Erfahrungen komme da zusammen, was im Alleingang nicht möglich wäre.

Obwohl nicht in Franken messbar, sei im Kleinen schon viel entstanden. Besonders wertvoll sei der verbindliche und monatliche Austausch unter den Mitgliedergemeinden. Es werden laufend aktuelle Themen und Anliegen aus den Gemeinden aufgegriffen und nach gemeinsamen Lösungen gesucht. Es beginnt sich einiges zu verweben und zu vernetzen.

Die im Halbjahresbericht 2019 aufgezählten Aktivitäten standen zu einem grossen Teil ansatzweise schon Ende Januar 2017 bei der Unterzeichnung der Charta zur Debatte. Es war aber von Anfang an klar, dass die Umsetzung eine Herausforderung und viel Aufbauarbeit bedeutet.

Zuwachs wird angestrebt
Bis Ende Jahr soll nun die Mustervorlage eines Zonenreglements zum Abschluss gebracht werden. Zurzeit evaluiert eine Arbeitsgruppe unter dem Projekttitel «regionale Bauverwaltung» die Bedürfnisse der Gemeinden und wie diese abgedeckt werden könnten. In der Projektgruppe Bildung geht es um ein regionales Schulabkommen. Es werden zudem die Positionierung als Energieregion, die Abfallentsorgung und der Verkehr aufs Tapet gebracht.

2019 werden, da noch Restguthaben vorhanden, keine Mitgliederbeiträge erhoben. Für die Gemeindebudgets 2020 wird ein Jahresbeitrag von 3000 Franken für Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern und von 6000 Franken für die grösseren Gemeinden vorgeschlagen.

Fazit: Den grossen Befreiungsschlag, wie die Region gestärkt in die Zukunft gehen könnte, gibt es nicht. Die Region hat aber durchaus Potenziale, die nun etappenweise in Wert gesetzt werden sollen. Das Plus im Vereinsnamen weist auf den angestrebten Marsch in Richtung Zuwachs. Aussteigen will jedenfalls keine der Mitgliedergemeinden, man sieht sich auf Kurs.

RLF+

Gründungsmitglieder des Vereins RLF+ sind folgende Gemeinden: Bubendorf, Hölstein, Liestal, Lupsingen, Niederdorf, Ramlinsburg, Reigoldswil, Seltisberg, Titterten und Ziefen. Inzwischen ist auch die bisherige Beobachterin, die Gemeinde Arisdorf, dazugestossen. Das Zukunftsbild zeigt einen ländlichen Raum im Metropolitanraum Basel mit Fokus auf die Wohn- und Lebensqualität. Zum Wohnen und Leben im Grünen mit gepflegten historischen Dorfkernen soll Sorge getragen werden. Auch will die Region gemäss Verein als Kultur- und Genusslandschaft wahrgenommen werden.

Projekte gemeinsam aufgleisen

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