Wieder mehr Veranstaltungen im Ebenrain

Eines der wertvollsten Kulturgüter des Kantons Baselland wird wieder zugänglicher für das Volk: das Schloss Ebenrain. Dort werden häufiger öffentliche Veranstaltungen stattfinden als aktuell.

David Thommen

Der Sissacher Stefan Zemp (SP) hatte während seiner Zeit als Landrat mit einem Postulat verlangt, dass das Sissacher Schloss Ebenrain, der Repräsentationssitz der Baselbieter Regierung, seine Tore wieder häufiger für das Volk öffnet. Von einer breiten Öffentlichkeit besucht werden konnte das Schloss lediglich noch am jährlich stattfindenden Ebenraintag.

Früher war der schöne Bau mit seinen wertvollen Bildern und Möbeln deutlich häufiger zugänglich: Es fanden Konzerte und Lesungen statt, dazu gastierte die Volkshochschule regelmässig dort. Während dieser Veranstaltungen konnten alle Räume besichtigt werden.

Jetzt will sich der Ebenrain wieder öffnen. Wie es in der Antwort der Regierung auf das Postulat von Zemp heisst, sollen jährlich neu bis zu sechs Anlässe von aussenstehenden Veranstaltern bewilligt werden. In diesem Zusammenhang kann auch das Schloss wieder in Augenschein genommen werden. In erster Linie denke er an kulturelle Anlässe, sagt Lukas Kilcher, Leiter des Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung auf Nachfrage. Lockere Gespräche mit Veranstaltern hätten bereits stattgefunden, für weitere Anfragen sei er offen. Bedingung: Die Anlässe müssen von «juristischen Personen mit Sitz im Baselbiet oder mit Bezug zum Kanton» organisiert werden. Private, die dort einfach eine Party durchführen wollen, bekommen also keine Bewilligung.

Es braucht Begleitung
Weiterhin offen steht das Schloss jeweils am Ebenraintag (erster Sonntag im September) sowie neu am «Tag der offenen Schlosstür» (jeweils zweiter Sonntag im Mai). Weiterhin können an festgelegten Terminen Ziviltrauungen in dieser schönen Kulisse stattfinden.

Kilcher freut sich darauf, dass wieder mehr Publikum ins Schloss gelassen wird, wie er sagt. Wäre nicht sogar eine weitergehende Öffnung möglich gewesen? «Im Moment nicht», so der «Schlossherr». Denn Publikum dürfe nicht ohne Aufsicht in die Räume gelassen werden. Immerhin hängen dort beispielsweise Gemälde von Ferdinand Hodler, die einen riesigen Wert haben. Die Aufsicht müsse weiterhin mit dem bestehenden Personal bewerkstelligt werden, zusätzliche Stellenprozente seien nicht eingeplant.

Das spätbarocke Schloss Ebenrain wurde in den Jahren 1774/75 durch den Basler Seidenbandfabrikanten Martin Bachofen-Heitz als Jagdund Sommersitz erbaut. Nach einer wechselvollen Geschichte erwarb der Kanton Basel-Landschaft das Schloss Ebenrain 1951. In den 1980er-Jahren fand eine umfassende Innen- und Aussenrenovation statt. Das Schloss Ebenrain ist laut Angaben des Kantons «der bedeutendste spätbarocke Landsitz der Nordwestschweiz» und steht unter Denkmalschutz.

Das Schloss öffnet seine Tore

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