Vevey | Frauenverein Gelterkinden besucht «Chaplins World»

Frauenverein-Reisende sind Frühaufsteherinnen, vor allem wenn eine solch interessante Reise bevorsteht. Um 7.20 Uhr stand der Sägesser-Car am 22. August auf dem Dorfplatz.

Morgendliche Wolkengebilde trübten die Freude nicht, und bei kurzzeitig langsamem Verkehr liessen sich die Reisekosten besser einkassieren. Nach kurzem Kaffeehalt bei der Raststätte Gruyères standen in Corsier-Sur-Vevey die Hostessen bereit, um uns durch «Chaplins World» zu führen.

Charlie Chaplin lebte als britischer Staatsbürger in den USA und besuchte 1952 London. Da er vom FBI misstrauisch beobachtet wurde, kehrte er nicht mehr nach Amerika zurück, sondern reiste 1953 in die Schweiz. Am Genfersee erwarb er das grosse Anwesen mit der Villa Manoir de Ban. Hier lebte er mit seiner Familie bis zu seinem Tod 1977, seine Witwe Oona O’Neill verstarb 1991.

Chaplins Erben und der Kanton Waadt investierten 10 Millionen Franken, um «Chaplins World» zu realisieren. Viele Filmkulissen, Plakate, lebensgrosse und echt aussehende Filmschauspieler lassen Chaplins grosses Filmschaffen erahnen. Als Fünfjähriger stand er erstmals auf einer Bühne. Er war Komiker, Schauspieler, Regisseur, Filmproduzent, Komponist; spielte über 350 Filmrollen und komponierte Filmmusik, wofür er sogar einen Oskar erhielt. Seine Pantomimen mit Spazierstock, Melone, weiten Hosen, zu grossen Schuhen, die er verkehrt trug, um den legendären Chaplinstil zu mimen, sind hier allgegenwärtig und bleiben unvergessen. Er lebte nach dem Motto: «Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag».

Im malerischen Städtchen Gruyère führt die verkehrsfreie Pflastersteinstrasse hoch zum Schloss. Vorbei an Souvenirläden lässt sich herrlich flanieren, dem Glasbläser in der Kapelle zuschauen, einen Apéro auf der Terrasse des alten Chalets oder in der «HR Giger Bar» mit ihrer fast «gfürchigen» Fantasy-Deko geniessen. Mindestens etwas Greyerzerkäse oder Meringues sind auf der Rückfahrt dabei, wenn die Wanderinnen wieder im Car mitfahren.
Margrit Mathys

Besuch bei Charlie Chaplin

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