«Zweite Chance» als Ballettleiter

  24.05.2024 Basel

Nach Hundekot-Attacke: Theater Basel stellt Marco Goecke ein

sda. Marco Goecke wird ab Sommer kommenden Jahres neuer künstlerischer Leiter des Balletts am Theater Basel. Goecke wurde 2023 als Ballettdirektor an der Staatsoper Hannover nach einer Hundekot-Attacke auf eine Journalistin suspendiert. Der bekannte deutsche Choreograf wird bis im Sommer 2029 am Theater Basel verpflichtet, wie der Intendant Benedikt von Peter vorgestern vor den Medien sagte.

«Er ist ein Ausnahmekünstler, der eine zweite Chance verdient hat», so von Peter, angesprochen auf den Hundekot-Vorfall im Februar vergangenen Jahres. Natürlich habe das Theater Basel diesen Angriff auf die Pressefreiheit nicht ignoriert und dazu viele Gespräche geführt. Mit der Geldbusse, die Goecke bezahlen musste, sei der Fall juristisch beigelegt, so von Peter. Als Menschen und Künstler schätze er Goecke. «Das Menschliche steht an erster Stelle, auch wenn das passiert ist.»

«Das war der grösste Fehler in meinem Leben, und das ist nicht einfach zu entschuldigen», sagte Goecke an der Medienkonferenz. Er habe sich bei der Theaterkritikerin und allen anderen, die er damit verletzt habe, entschuldigt. Er sei damals in einem Ausnahmezustand und einem Tief gewesen, was aber den Vorfall keineswegs rechtfertige. «Ich bin dankbar und demütig, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe», sagte er zu seiner neuen Anstellung als Haus-Choreograf und Leiter des Balletts in Basel.

Marco Goecke hat seit 2000 einen ganz eigenen Tanzstil erschaffen, wie es in einer Mitteilung des Theaters Basel heisst. Seine 90 Choreografien werden an allen wichtigen und grossen Balletthäusern auf der ganzen Welt gespielt. Goecke hat für und mit mehr als 20 Compagnien aus zahlreichen Ländern gearbeitet und ist für sein Werk bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden.


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