Baudirektoren aus Stadt- und Landkanton diskutieren

vs. Wer plant die Planung und wer bestimmt, was gebaut wird? Darüber diskutieren am Donnerstag, 27. Februar, im «Cheesmeyer» die Basler Baudirektorin Esther Keller und der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber. Dabei interessieren auch Visionen einer ökologischen Wende und Kollisionen mit bitteren Realitäten.

«Unser heutiges Stadtbild ist geprägt von der Prioritätensetzung der vergangenen Jahrzehnte, dem Wunsch nach einer sauberen und ‹effizienten› Stadt und dem Wunsch nach einer ‹verkehrsgerechten› Stadt», sagt Esther Keller. Doch: «Beides führte dazu, dass übermässig viel Fläche versiegelt wurde.» Und der Klimawandel bringe nun neue Herausforderungen mit sich: «Wir müssen die Städte kühlen, indem wir sie begrünen und sicherstellen, dass genügend Regenwasser in den Boden gelangt.» Die Strassen und Plätze sollten einladen zum Verweilen und um sich zu begegnen.

Die Basler Stadtentwicklung arbeite auf eine Stadt der kurzen Wege hin. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitgestaltung sollten möglichst zu Fuss, mit dem Velo oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Es sei aber klar: Das bedeute an zahlreichen Orten eine Veränderung – und Veränderungen lösten bei vielen Menschen Verunsicherung aus. «Wir müssen deshalb die Menschen früh und stetig einbeziehen, über verschiedene Instrumente», stellt die Baudirektorin fest. Wer die Zusammenhänge hinter einem Projekt kenne, könne zur Fürsprecherin werden oder «gar selbst einen Beitrag zum Gelingen leisten».

Massgebende Strategien
Und wie prägt Baudirektor Isaac Reber die basellandschaftliche Zukunft? Unter Federführung der Bauund Umweltschutzdirektion (BUD) seien massgebende Strategien erarbeitet und durch den Regierungsrat verabschiedet worden: «Klimastrategie, Wasserstrategie, bikantonale Abfall- und Ressourcenplanung Baselland und Basel-Stadt oder die Areal- und Immobilienstrategie», antwortet der derzeitige Regierungspräsident. «Konkret haben wir ein Massnahmenpaket zur Förderung des Baustoffkreislaufs verabschiedet, eine schweizweit erstmalige Deponieabgabe eingeführt und das Energiesetz revidiert, beides über Volksabstimmungen.»

«In Laufen realisieren wir zudem aktuell das bisher grösste Hochwasserschutz- und Flussrevitalisierungsprojekt», ergänzt Reber. Und in Muttenz sei es gelungen, nach über 20 Jahren das bisher grösste Altlastenprojekt im Kanton zu starten. Prägend seien auch die vielen Sekundarschulhäuser, «die wir allesamt erneuern und erneuerbar heizen».

Der Kanton stehe gegenüber der nächsten Generation in der Pflicht. Und im Rahmen seiner Möglichkeiten will sich der Regierungsrat dafür engagieren, «dass wir mit unserer Umwelt sorgfältig umgehen und den sozialen Zusammenhalt stärken». Was die Kantonsentwicklung bei ökologischen Anliegen betrifft, ist Reber davon überzeugt «mit unseren Strategien bereits auf dem richtigen Weg» zu sein. Und diese gelte es nun «im Rahmen des Möglichen und Machbaren umzusetzen» und die Beteiligung der Bevölkerung weiter zu fördern: mit Projekten und Prozessen wie «Zukunft Birsraum» und «Schönthal». Überhaupt intensiviere der Kanton die Zusammenarbeit mit allen Gemeinden von «Ammel» (Anwil) bis Ziefen. So nähere sich Baselland auch den Umweltzielen der Vereinten Nationen an. «Als Regierungsrat halte ich mich gerne an das Machbare und versuche, es Schritt für Schritt zu verwirklichen.»

Wie immer, stellen sich die beiden Gäste auch Fragen aus dem Publikum. Moderiert wird das Gespräch von Ueli Mäder.

«Wer plant die Planung?» – Talk mit Ueli Mäder und den Gästen Esther Keller und Isaac Reber, Donnerstag, 27. Februar, 19 Uhr, «Cheesmeyer», Sissach.

Wer plant die Planung?

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