Naturpark deutlich abgeschmettert

  05.12.2024 Reigoldswil

Souverän folgt dem Antrag des Gemeinderats

Die Gemeindeversammlung von Reigoldswil hat zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Bereiche Bildung und Gesundheit den Finanzhaushalt der Gemeinde zunehmend stärker belasten. Der Beitritt zum Trägerverein Naturpark Baselbiet wurde zudem deutlich abgelehnt.

Willi Wenger

Das Budget des kommenden Jahres und die Beschlussfassung «Beitritt zum Naturpark Baselbiet» stellten die Haupttraktanden der Reigoldswiler Gemeindeversammlung vom vergangenen Montagabend dar, die in ruhigen Bahnen verlaufen ist. Trotzdem: Im Speziellen beim Naturpark kamen die unterschiedlichen Sichtweisen deutlich zum Ausdruck. Auf der einen Seite jene der sich in der Minderzahl befindlichen Befürworter und anderseits Personen, die sich kritisch-ablehnend zu Wort meldeten.

«Ich stimme heute gegen einen Beitritt zum Trägerverein Naturpark Baselbiet», sprach der ehemaliger Gemeindepräsident Hansruedi Sutter Klartext. Er sagte dies auch als Gründer und Mitglied der Stiftung Wasserfallen. Als Argumente nannte er unter anderem die bereits sehr vielseitigen Bestrebungen «seiner» Stiftung, die im Wasserfallengebiet seit Jahren in Bezug zur Natur aktiv und erfolgreich sei. «Für mich ist der Park so etwas wie ein Riesenkoloss und die dafür notwendige Administration sehe ich ebenfalls negativ.»

Eine diametral andere Haltung vertrat ein weiterer ehemaliger Gemeindepräsident, Werner Schweizer. Er fühle sich noch nicht mündig genug, um einen Entscheid zu fällen. «Ich weiss noch nicht, ob ich Ja oder Nein stimmen werde», ergänzte Schweizer. Eine Votantin brachte das Wort «solidarisch» in die Diskussion ein. Dies gelte es gegenüber anderen bereits zustimmenden Gemeinden im Auge zu behalten.

Die Haltung des Gemeinderats erklärte Mirco Gisin, der zuständige Departementschef. Er informierte, dass die Exekutive einstimmig den Antrag stelle, vom Beitritt zum Trägerverein Naturpark Baselbiet vorerst abzusehen und sicher die dreijährige Initialisierungsphase abzuwarten. Neben den jährlichen Mitgliedsbeiträgen nannte Gisin als «Negativ-Argumente» das bereits funktionierende hohe Engagement im Wasserfallengebiet, wo seit vielen Jahren bereits ein 54 Hektaren grosser «Naturpark» bestehe.

Gemeindepräsident Fritz Sutter war am Montag gefordert. Ein Antrag aus der Versammlung, die Gemeinde möge auf Anfang kommenden Jahres dem Trägerverein Naturpark Baselbiet beitreten, wurde mit 21 Ja- gegen 43 Nein-Stimmen abgelehnt. Mit 45 Ja- gegen 22-Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen folgte der Souverän schliesslich in der Schlussabstimmung den Argumenten des Gemeinderats und versenkte die Vorlage deutlich.

Keine Diskussion ums Budget
Der Voranschlag 2025 mit einem Aufwandüberschuss von 330 000 Franken bei Gesamtausgaben von 8,4 Millionen Franken und Nettoinvestitionen in der Höhe von 630 000 Franken lösten weder Emotionen noch Wortmeldungen aus. Finanzchefin Marisa Dürrenberger wies auf die einmal mehr zunehmend hohen Ausgaben in den Bereichen Bildung und Gesundheit, sozialer Sicherheit sowie im Asyl- und Sozialwesen hin.

Dennoch: Das Plenum mochte nicht diskutieren. Die Vorlage bei gleichbleibendem Steuersatz von 66 Prozent wurde einstimmig gutgeheissen. Präsident Fritz Sutter ergänzte, dass, wenn man das voraussichtliche Defizit ausgleichen wolle, dies acht Steuerprozente ausmachen würde.

Die «Gmäini» hat im Weiteren die Gebührenordnung 2025 mit einer Anpassung der Hundesteuer gutgeheissen und den Neuerlass des Reglements der Kinder- und Jugendzahnpflege zum Beschluss erhoben. Fritz Sutter informierte zudem über die neue Praxis bei der Wertstoffsammlung mit eingeschränkten Öffnungszeiten sowie über die Erarbeitung eines Parkplatzregimes im Siedlungsraum.


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