Mahlzeit in der alten Schalterhalle
19.12.2024 Sissach«Sandwich Station» am Bahnhof hat eröffnet
Seit Montag gibt es einen neuen Laden mit frischen Sandwiches am Sissacher Bahnhof. In der «Sandwich Station», die 365 Tage im Jahr geöffnet hat, gibt es eine Selbstbedienungstheke, um vor allem Zugpassagiere schnellstmöglich bedienen zu können.
Tobia Benaglio
Ein schnelles und leckeres Angebot für Leute, die auf den Zug eilen müssen. Das ist das Konzept von Emre Karakurum und Sefkan Dirlik mit ihrer neugegründeten «Sandwich Station» in der alten SBB-Schalterhalle am Sissacher Bahnhof. Neben Getränken, Tabakwaren, Geschenkartikeln und Snacks, die an einen Kiosk erinnern, gibt es in der Station eine Selbstbedienungstheke mit frischen Sandwiches und Salz- sowie Süssgebäck. Dazu gibt es im Laden eine Kaffeemaschine.
«Wir essen allgemein gerne, besonders Sandwiches, darum sind wir auf die Idee gekommen», erklären die Zürcher. Sefkan Dirlik hatte zuvor schon einen Laden mit Sandwiches, die aber nicht selbst gemacht wurden. Die beiden 32-Jährigen, die in Niederweningen (ZH) Nachbarn sind, bringen Erfahrungen aus anderen Geschäftsbereichen mit, haben sich nun aber mit einer kulinarischen Arbeit den Traum der Selbstständigkeit erfüllt. «Wir haben im neuen Job viel mehr Spass, auch wenn es anstrengend ist.» Der Shop hat 365 Tage im Jahr geöffnet. Unter der Woche von 5.30 Uhr bis 20.00 Uhr, am Wochenende ab 6.30 Uhr. Im Moment betreiben die Geschäftsführer den Laden nur zu zweit, was bei einer Arbeitszeit im Laden von 14 Stunden pro Tag bemerkenswert ist. Zudem müssen die Sandwiches vor dem Öffnen des Ladens schon vorbereitet werden, was zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb überlegen sich die Zürcher nicht nur, in die Region zu ziehen, sondern auch Mitarbeiter anzustellen, um die Arbeit nicht alleine erledigen zu müssen.
Komplizierte Vorbereitung
Die Eröffnung der «Sandwich Station» sei schon vor zwei Monaten geplant gewesen, erklären die beiden. Innerhalb der Baufirma, die das Gebäude umbaute, soll es Probleme gegeben haben, was zu Verzögerungen führte. «Insgesamt vergingen fast zwei Jahre von der Idee bis zur Eröffnung», so Emre Karakurum. Laut ihm haben sich für den Standort am Bahnhof mehrere Geschäfte bei der SBB beworben. Die Bewerbungsphase und die anschliessende Einreichung der Unterlagen sollen mehr als ein Jahr gedauert haben, bevor die Bundesbahnen ihr Einverständnis für die Errichtung der «Sandwich Station» gegeben haben. Nach den vielen Verzögerungen wollten Karakurum und Dirlik noch dieses Jahr eröffnen, weshalb ein Teil des Ladens noch leer steht. Das Angebot soll ausgeweitet werden. Beispielsweise sei eine Aufwärmstation für die Sandwiches geplant. Zudem soll ein grösseres vegetarisches Angebot folgen.
Die Niederweninger haben sich trotz den Komplikationen mit dem Gebäude und dem weiten Arbeitsweg für Sissach entschieden. «Wir haben ein freies Gebäude an einem Bahnhof gesucht, das ist für unser Konzept am besten», erklären die Geschäftsführer. Sie haben die Gemeinde davor noch nicht gekannt, doch nach einer gründlichen Erkundung seien sie vor allem vom grossen kulturellen Angebot und von den vielen Menschen am Bahnhof überzeugt worden.
Das Ziel der «Sandwich Station» ist es, ihr Hauptangebot andauernd zu erweitern und somit die Kunden mit ihren Sandwiches zu überzeugen. In den ersten Tagen sei aber auch der Rest des Ladens, insbesondere bei jungen Kunden, gut angekommen. Vor allem die trendigen Snacks wie die Dubai-Schokolade oder amerikanische Süssigkeiten seien oft verkauft worden. Die Geschäftsführer träumen davon, eines Tages mit der «Sandwich Station» eine Kette mit mehreren Standorten in der Schweiz zu eröffnen. Doch vorerst müssen sie in Sissach ankommen und sich mit ihrem Take-Away-Konzept langfristig gegen die Konkurrenz durchsetzen.