In 57 Tagen wird die «Mega» eröffnet
20.03.2025 SissachOrganisatoren sind mit den Vorbereitungen auf Kurs
sf. In exakt 57 Tagen – oder in knapp zwei Monaten – wird in Sissach die Gewerbeausstellung Mega eröffnet. Rund 130 Austellerinnen und Aussteller sowie andere teilnehmende Unternehmen sind an der Ausstellung vom 16. bis 18. Mai vertreten. Damit verzeichnen die Verantwortlichen des Gewerbevereins Sissach und Umgebung (Gesi) einen Anmeldestand im Rahmen der letztmaligen «Mega» im Jahr 2019.
In den vergangenen Wochen seien die Anmeldungen bearbeitet und die Standplätze in den Zelten und in der Begegnungszone verteilt worden, sagte OK-Präsident Mario Herger am vergangenen Montagabend, als sich das Organisationskomitee zu einer weiteren Vorbereitungssitzung traf.
Nun stehen für das OK zahlreiche Detailarbeiten an, bis die «Mega» am 16. Mai eröffnet wird. So werden beispielsweise die Mitglieder von «Gesi» heute Abend an der Generalversammlung über den Stand der Arbeiten und die geplante Ausstellung informiert.
Offizielles und Unterhaltung
An der OK-Sitzung dieser Woche erhielten die Mitglieder des Organisationskomitees auch einen umfassenden Einblick in das Rahmenprogramm der «Mega». Dieses wird im Wesentlichen im Event-Zelt auf dem Postplatz durchgeführt. Neben der Eröffnungszeremonie für geladene Gäste, wird ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm angeboten. Dazu gehören verschiedene Konzerte von regional und überregional bekannten Bands, eine Tanzshow oder auch ein ökumenischer Gottesdienst, im Zusammenhang mit dem 800-Jahre-Jubiläum der Gemeinde Sissach und dem 500-Jahre-Jubiläum der Kirche St. Jakob.
Für das kulinarische Wohl sorgen an der «Mega» diverese Food-Stände – einerseits im Event-Zelt, andererseits verteilt im ganzen Ausstellungsperimeter. Für Kinder wird nicht nur ein «Hort» eingerichtet, sondern auch ein Karussell vor Ort sein. Letzteres kann kostenlos genutzt werden.
Detaillierte Informationen zum Programm der «Mega», zu den einzelnen Showacts, zu den Ausstellern und den Sponsoren werden in den kommenden Sonderpublikationen der «Volksstimme» am 3. April und 15. Mai publiziert.
«Schule@Gewerbe» nennt sich ein neues Projekt des Gewerbevereins Sissach und Umgebung in Zusammenarbeit mit der Sekundarschule. Dabei kommen Jugendliche in Kontakt mit den zahlreichen Lehrberufen der hiesigen Unternehmen. Das Projekt soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Severin Furter
Der Fachkräftemangel in der Arbeitswelt ist in den vergangenen Jahren landesweit zu einem omnipräsenten Thema geworden. Dies merkt auch das hiesige Gewerbe und will Gegensteuer geben, damit sich Jugendliche für eine Ausbildung in den zahlreichen Branchen mit ihren Lehrberufen entscheiden.
Bereits vor rund drei Jahren sind darum die Verantwortlichen der Sekundarschule Sissach und des Gewerbevereins Sissach und Umgebung (Gesi) zusammengekommen und haben mögliche Lösungswege diskutiert: «Die Unternehmen bekunden Mühe, um Lernende zu finden. Umgekehrt müssen Jugendliche auf einem einfachem Weg mit den Betrieben in Kontakt kommen können», sagt Sandra Meyer, Laufbahnverantwortliche und Fachperson Berufliche Orientierung an der Sekundarschule Sissach. Gemeinsam mit dem Gewerbeverein wurde ein Projekt lanciert, das auf der Gesi-Website zu finden ist.
Dort finden Jugendliche unter dem Stichwort «Schule trifft Gewerbe» auf einen Blick zahlreiche Unternehmen, die Schnupperlehren und Lehrstellen anbieten. Dazu gehören auch Informationen, wie ein allfälliger Bewerbungsprozess aussieht, welche Unterlagen für eine Bewerbung beim jeweiligen Betrieb benötigt werden und wie die am Projekt beteiligten Firmen erreichbar sind. «Damit wollen wir Hemmschwellen bei den Jugendlichen abbauen und das Gewerbe und die Schule näher zusammenbringen», erklärt Sandra Meyer. Rund 30 Unternehmen sind an diesem Projekt beteiligt.
«Für uns als Unternehmen ist das Projekt eine tolle Chance, um zu zeigen, dass wir Lernende ausbilden und welche Berufe wir anbieten», sagt Martina Rohn, Geschäftsführerin der Bläuer Holzbau AG aus Sissach. Das Projekt habe in den vergangenen drei Jahren gute Erfolge erzielt. So verzeichne beispielsweise die Bläuer Holzbau AG zahlreiche Bewerbungen seitens Schülerinnen und Schülern der Sek Sissach: «Wir haben zurzeit keine Probleme Lernende zu finden», sagt Rohn erfreut.
Rohn bildet gemeinsam mit Sandra Meyer sowie Nicolas Ott (Georg Fischer JRG AG) und Stephan Heiber, «Gewerbeverband Basel-Stadt), dann auch die Arbeitsgruppe für ein neues Projekt, das im Zusammenhang mit der Gewerbeausstellung «Mega» in den vergangenen Monaten lanciert wurde. «Schule@Gewerbe – unterwägs im Gwärb» nennt sich das Vorhaben. «Weil die ‹Mega› ansteht, wollten wir die Bemühungen aus den vergangenen Jahren unbedingt weiterführen und neue Schnittstellen zwischen Schule und Gewerbe generieren», sagt Meyer.
Kurzfilme über Lehrberufe
Bei «Schule@Gewerbe» sind rund 25 Unternehmen mit an Bord, die auch an der «Mega» präsent sind. Die Firmen werden von Achtklässlerinnen und Achtklässlern in den kommenden Wochen besucht. Dabei erstellen sie einen kurzen Film über die Lehrberufe der einzelnen Unternehmen. Die Schülerinnen und Schüler, die sich zurzeit mitten im Berufswahlprozess befinden, erhalten dabei die Möglichkeit, die einzelnen Berufe kennenzulernen sowie mit Verantwortlichen und Auszubildenden der Unternehmen in Kontakt zu treten.
Im Gegenzug werden die Unternehmen, die bei «Schule@Gewerbe» an Bord sind, an ihrem «Mega»-Stand speziell gekennzeichnet: mit einem einheitlich gestalteten Plakat, auf dem die Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten des Betriebs ersichtlich sind. Weiter ist darauf der QR-Code mit Link zum Film und zur firmeneigenen Website zu finden.
Die Verantwortlichen der Sekundarschule und der Unternehmen sprechen von einer Win-win-Situation: «Ein Betrieb, der sich zeigt, kommt einfacher mit Jugendlichen in Verbindung», sagt Martina Rohn. Gleichzeitig ist das Projekt «Schule@Gewerbe» für die Schülerinnen und Schüler eine willkommene Ergänzung im Berufswahlprozess.
Hohe Priorität setzen
Letzterer geniesst bei der Sekundarschule Sissach eine hohe Priorität: «Unsere Lehrpersonen erarbeiten mit ihren Klassen den persönlichen Lebenslauf und erstellen die weiteren notwendigen Bewerbungsunterlagen. Ausserdem lernen die Jugendlichen auf unterschiedlichste Weise sowohl in der Theorie als auch in der Praxis eine Vielzahl an Berufen kennen. So müssen beispielsweise alle Schülerinnen und Schüler während ihrer Sekundarschulzeit mindestens drei mehrtätige Schnupperlehren absolvieren – und dies unabhängig vom Niveau », sagt Sandra Meyer. Im Fach Berufliche Orientierung sowie im Deutschunterricht werden die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorbereitet. Das Ziel sei es, dass jede und jeder einen Beruf und Ausbildungsweg findet, der den individuellen Stärken entspricht.
Dies im Bewusstsein, dass den Jugendlichen nach einer Lehre zahlreiche Möglichkeiten auf dem weiteren Bildungsweg offenstehen. «Die Möglichkeiten sind unfassbar gross, das ist der Vorteil unseres Bildungssystems», sind sowohl Meyer als auch Rohn überzeugt. Doch gerade, weil der Bildungsweg sehr vielfältig und gleichzeitig anspruchsvoll ist, wollen die Schule und das Gewerbe die Bedeutung einer Berufslehre hervorheben. Denn diese ist schliesslich die Zukunft der hiesigen Unternehmen und bietet den Jugendlichen einen Einstieg ins Berufsleben, der mit einem grossen und bedeutenden Entwicklungspotenzial verbunden ist und bis hin zum Studium an einer Fachhochschule oder Universität führen kann.
Gewerbeausstellung Mega in Sissach, 16. bis 18. Mai. Weitere Informationen unter www.mega-sissach.ch