Ein Instrument des Gehirnjoggings
07.11.2024 Bezirk Liestal, Baselbiet, Gesellschaft, Bezirk LiestalVortrag von Gregor Staub über Gedächtnistraining
Der Gedächtnistrainer Gregor Staub hat in Lausen seine Methode des «Megamemory»- Gedächtnistrainings vorgestellt. Er zeigte altersunabhängige Techniken zur Verbesserung der Gedächtnisleistung für den Alltag und in der Schule.
Sander van Riemsdijk
Mit zunehmendem Alter verändern sich unsere geistigen Fähigkeiten. Die Gedächtnisleistung lässt auf natürliche Weise allmählich nach. Man wird vergesslicher und kann sich nicht mehr alles merken. Oder vielleicht doch? Kann ein gezieltes Gedächtnistraining Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrern helfen, Lerninhalte effizienter zu verarbeiten? Oder sogar Fremdsprachen leichter zu erlernen?
Auf Initiative des Heilpädagogischen Zentrums Baselland gab der Gedächtnistrainer Gregor Staub am vergangenen Montagabend in der Mehrzweckhalle Stutz in Lausen dem Publikum in einem Vortrag Einblick in seine Methode des sogenannten «Megamemory»-Gedächtnistrainings. Dabei handelt es sich um ein Lernsystem zur Stärkung des Gedächtnisses durch gezielte Übungen und Techniken für Menschen jeden Alters. Dies nach dem Motto: Regelmässiges Gedächtnistraining hält das Gehirn fit und stärkt die Leistungs- und Merkfähigkeit.
Ein System, das unter anderem auf Techniken wie der Mnemotechnik basiert – mnemo ist altgriechisch für Gedächtnis – und viel mit Eselsbrücken arbeitet. «Mnemotechniken sind Werkzeuge zur Verbesserung des Gedächtnisses und der kognitiven Fähigkeiten und können gezielt erlernt werden», sagt Staub. Gedächtnistraining als Instrument des Gehirnjoggings, um die Konzentration zu verbessern, sich Dinge besser zu merken und sich Namen, Gesichter und Zahlen besser einzuprägen. In seinem praxisnahen Vortrag bezog der Gedächtnistrainer das Publikum mit anschaulichen Beispielen anhand von Übungen aktiv mit ein und nutzte die Technik, die eine mühelose Anwendung im Alltag verspricht. «Es ist ganz einfach, sich Namen, Zahlen und sogar Witze zu merken, man muss nur wissen, wie es geht.»
Motiviert zum Lernen
Im schulischen Bereich verspricht das «Megamemory»-Gedächtnistraining mit seinen kreativen Gedächtnisstrategien praktische und wirksame Techniken, um Konzentrations-, Motivations- und Stressproblemen zu begegnen. Oder um Fremdsprachen leichter zu lernen. Zu diesem Zweck besucht Gregor Staub Schulen und trainiert das Gedächtnis von Lehrerinnen und Lehrern, Eltern und Schülerinnen und Schülern.
Am Montag führte die Heilpädagogische Schule Liestal-Sissach unter seiner Leitung Workshops zum Gedächtnistraining für verschiedene Klassen aus regionalen Sonder- und Regelschulen durch. Organisator und Schulleiter Martin Hersberger ist von der Lerntechnik überzeugt. «Gedächtnistraining ist alles andere als trocken», sagt er, «es macht Spass und motiviert zum Lernen.»
Eine flächendeckende Einführung von «Megamemory» im Heilpädagogischen Zentrum sei jedoch nicht zielführend, so der Schulleiter. «Die Mitarbeitenden des Heilpädagogischen Zentrums sind Experten in der Vermittlung von Lerninhalten unter erschwerten Bedingungen. Die Förderung unserer Kinder und Jugendlichen basiert auf einer individuellen Förderdiagnostik.» Dennoch könne er sich einen teilweisen Einsatz im Unterricht vorstellen. «Einzelne Elemente sind eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits eingesetzten Lernmethoden.»
Mit dem Vortrag von Gregor Staub in der Mehrzweckhalle zum Abschluss des Tages des Gedächtnistrainings in der Schule wollte Hersberger den Eltern seiner Schülerinnen und Schüler, den Mitarbeitenden und einem breiten Publikum die Möglichkeit geben, die «Megamemory»-Lerntechnik kennen zu lernen.