MUNDART

Chürzlig hets mir uf mym Handy es Video aazeigt vomene Komiker, wo sich über mi luschtig gmacht het. Sone fräche Fötzel. Also ganz genau gsäit het er sich nit nummen über mi luschtig gmacht. Au über ganz vill anderi Lüt. Nämmlig über die Sorte vo Lüt, wo umbedingt no alles müese putzen und ufruume, bevor si in d Ferie gönge. Ich ha mi aagsproche gfühlt und mitglache. Natürlig ischs schön, nach de Ferien in es ufgruumts und suubers Dehei chönne zrugg cho. Aber eigetlig ischs glyych absurd: me macht sich e groosse Stress zum alles ufruumen und putzen und startet derfür aabekämpft in die eigetlig für d Erholig bestimmti Feriezyt. Öbben in die Richtig isch glaub au d Pointe vo däm Filmli gange. Blöderwyys chani mi aber nümm draa erinnere.

Woni probiert ha im Internet usezfinde, was das für es Filmli gsi isch, hani gmerkt, ass das eigetlig gar keis Thema isch, wo me sich drüber mues luschtig mache. Im Geegeteil: Ufruumen und putze vor de Ferie syg nämmlig üsserscht wichtig, sääge d Expärte. Hützutags gits jo zu allne Sachen Expärte. Eben au sogenannti Wohn-Expärte, wo sich zum Thema «Ufruume vor de Ferie» üssere. Sogar mehreri Checklischte hani gfunde. Nääbebyy: Gits eigetlig für «Checkliste» au es «richtigs» Mundart-Wort? Das würd mi no Wunder nee, mir chunnt grad keis in Sinn – eusi Tochter weer für Chrüzli-Lischte. Das tönt ämmel au nit schlächt. Woni die verschiidene Lischte gsee ha, hani e chly müese schmunzle. Die sorge nämmlig ehner no für zuesätzlige Druck. Dört druff hets allergattlig Sache, wo vo mir us gsee ins Kapitel gsunde Mönscheverstand ghööre. Abfall und Komposcht leeren und Gschirr abwäsche zum Byspiil. Hejo, me wött jo – wenn me wider häi chunnt – nit vo komische Grüch und Maaden empfange wärde. Wyter uf der Lischte stönden au no Boode suugen und ufzieh oder verderbligi Lääbesmittel im Chüelschrank ufbruuche. So wyt, so guet.

Empfohle wird aber au grad no, die ganzi Chuchi gründlig z putzen oder alli Bett früsch bezieh – was in eusem Fall grad föif ufs Mool sy. Numme zum zwöi Pünkt spöter z empfähle, ass men uf all Fäll alli Dräckwösch no vor de Ferie söll wäsche, wil me nach de Ferie denn sowieso e riisige Bärg Wösch het und nit no zuesätzligi Arbet mit «olter» Wösch wött – ganz abgsee vo de villne Bakterie, wo sichs unghinderet in Lyyntüecher und bruuchte Sogge chönne gmüetlig mache. Woni das glääse ha, hani müese schmunzlen und innerlig d Stunde zellt bis zu eusne Churzferie. Das längt jo nie, hani für mi dänkt. Und ich ha mi scho gsee mit Wöschzeine hantiere, während Maa, Chinder, Sack und Pack scho im Auto warte …

Intressant hani au no der Tipp gfunde, ass men in der Wohnig überall söll Lavändelseckli verteile, ass es guet schmöckt, wenn me zrugg chunnt. Aber wenn ich so drüber noostudier, was ich no alles sött mache vor de Ferie, bruuch ii der Lavändel glaub ehnder jetz scho … Oder e Schnaps.

Stefanie Spycher-Gass (41) ist ehemalige Redaktorin der «Volksstimme», Mutter von drei Töchtern und bewirtschaftet heute mit ihrem Mann einen Bio-Bauernhof in Oltingen.

D Ferie, wo me sich zerscht mues verdiene

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title