Neue Meisterschaft mit einem Gegner von einem anderen Stern

Mit dem Frauen-Team des EHC Zunzgen-Sissach soll es weiter aufwärtsgehen. Der vierte Platz nach der Regular Season ist das Minimalziel der Baselbieterinnen in der zweithöchsten Liga. Der Quali-Sieg ist sozusagen bereits an den EV Zug vergeben, auf den ZS gleich zum Saisonstart trifft.

Daniel Monnin

Walter Winteler, Teamleiter der ZS-Damen, strebt mit den Zunzgen-Sissach-Ladies in der morgen Abend beginnenden Saison einen Platz unter den ersten vier nach der Qualifikation und damit Play-off-Heimrecht an. Träumen tut er aber von etwas anderem: «Es wäre doch schön, wenn wir die ‹Best of the Rest›-Mannschaft stellen könnten.» «The Rest» sind alle ausser dem EV Zug. Dessen neu gegründetes Team ist haushoher Favorit auf den Liga-Meistertitel. Denn es verfügt über nicht weniger als fünf aktuelle Schweizer Nationalspielerinnen – unter ihnen Lara Stalder, eine der besten Schweizer Angreiferinnen. Ausserdem gehören der Equipe eine österreichische Nationalspielerin, eine finnische Torhüterin sowie eine ganze Reihe von U18-Nati-Talenten an.

Die Integration dieser Equipe in die SWHL B macht die B-Meisterschaft zur Farce. Denn die Frage lautet nicht, wer Meister wird und aufsteigt, sondern wer den haushohen Favoriten zumindest etwas zu kitzeln vermag. Damit müssen sich auch die ZS-Frauen abfinden, die zu allem «Unglück» in den ersten drei Meisterschaftsrunden gleich zweimal auf das von Ex-Nationaltrainerin Daniela Diaz geführte Star-Ensemble treffen.

Walter Winteler befürchtet, «dass zwei Kanterniederlagen zu Beginn nicht nur den weiteren Weg zu unserem Saisonziel kompromittieren könnten, sondern auch aufs Gemüt schlagen». Andererseits sagt er, dass «der Schrecken danach vorbei ist». Unabhängig davon traut Winteler dem Team einiges zu. «Ich denke, dass wir uns weiter verstärkt haben und in der – mit Ausnahme eines Teams – ausgeglichenen Meisterschaft vorne mitmischen können», sagt er.

Routiniers und Junge
Mit Hayley Hirt (17) von den GCK Lions haben die ZS-Ladies ein Talent aus der Region an Bord geholt. Die aus dem Fricktal stammende U18-Nationalspielerin kann im Ensemble von Trainer Michael Buser dereinst eine zentrale Rolle übernehmen. Mit Eve Kern (13), Meret Hofstetter (14) sowie den beiden 16-jährigen Clara Seibert (von Basel) und Xenia Kreutzer (von Argovia) werden weitere Nachwuchsspielerinnen ins Kader integriert. Eine Führungsrolle sollen die 29-jährige Rückkehrerin Nathalie Haudenschild und die von Sursee gekommene Janina Habegger übernehmen.

Auch für die 27-jährige Habegger ist es eine Rückkehr ins Oberbaselbiet: Sie absolvierte bereits in der Saison 2016/17 einige Spiele für ZS. Die erfahrene Stürmerin ist weit gereist: In ihren 13 Jahren im Frauenhockey spielte sie für 11 Klubs und sammelte in 220 Meisterschaftsspielen in den drei obersten Ligen 246 Skorerpunkte, die meisten in der SWHL C.

Wintelers positives Denken fusst aber auch auf der Tatsache, dass die ZS-Frauen ihre wichtigsten Spielerinnen halten konnten. Die ersten 13 Spielerinnen der letztjährigen internen Skorerliste sind nach wie vor dabei, allen voran die beiden slowakischen Topskorerinnen Kristina Faberova (24) und Alica Mihalikova (30). Das Gerüst des erfolgreichen Teams der letzten Saison (Rang 4 und Play-off-Halbfinal-Qualifikation) steht also nach wie vor zur Verfügung und wurde geschickt ergänzt. Deshalb sagt Walter Winteler: «Wir haben mindestens drei ausgeglichene Blöcke, die alle den Unterschied ausmachen können.»

In der Vorbereitung haben die ZS-Frauen durchaus positive Signale ausgesandt und bei einem Turnier in Huttwil sowohl gegen A- als auch B-Klubs trotz teilweise knappen Niederlagen gut mithalten können. Dem Saisonstart vom Samstag (20.15 Uhr, Kunsteisbahn Sissach) können die Ladies deshalb guten Mutes entgegensehen – auch wenn der Gegner EV Zug heisst.

ZS-Frauen haben sich verstärkt

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