Hockeybegeisterte Familie nimmt an Plauschturnier teil

In der modernen Sportarena von Adelboden hat kürzlich das Plauschhockey-Sommerturnier 2023 stattgefunden. Fairplay und Plausch stehen bei diesem «Grümpeli» im Vordergrund. Sechs Mannschaften – darunter auch «Mixed-Teams» – aus nah und fern nahmen teil. Zumindest zwei Gruppen durfte 4.-Liga-Niveau attestiert werden, so auch der Mannschaft «Sbornaja» (Nationalmannschaft), die aus russischstämmigen Burschen aus Basel besteht.

Mit von der Partie war auch das stramme «Team Schaffner» aus Anwil. Fast alle Mitglieder sind miteinander verwandt oder verschwägert. Auf dem Eis standen bestandene Väter, Söhne und Göttibuben, dazu einige sportliche Zugewandte. Für die Schaffners ist das Turnier jeweils ein Familientreffen. Alle sind passionierte Hockeyspieler, einstmals angesteckt vom nun frisch pensionierten Beat Schaffner, der den Leserinnen und Lesern der «Volksstimme» als Naturfotograf bekannt ist.

Beat Schaffner fuhr bereits als 14-Jähriger stets per Velo ins wöchentliche Hockey-Training nach Sissach. Zu jener Zeit eiste die Dorfjugend jeweils den Pausenplatz in Anwil und alle, auch die Mädchen der neunköpfigen Familie, trafen sich dort mit den Dorfkindern, um Hockey zu spielen. Kein Wunder also, hat das Fieber auch die Nachkommen angesteckt. Einige spielen in Ligen und diversen Klubs.

In Adelboden startete nun das Turnier. Die Vorbereitung war nicht optimal: «Ich stand im vergangenen Dezember zum letzten Mal auf dem Eis …», meinte einer der Schaffners. Doch keine Zeit, um zu klagen: Das erste 25 Minuten dauernde Spiel begann. Noch etwas staksig und steif kurvten die «Ammeler» herum. Der Puck rutschte schnell und schneller – ganz und gar nicht im Sinne der Baselbieter Burschen. Man musste mit einer Niederlage vom Eis. Als dann die nächste Mannschaft mit den Russisch sprechenden, gut gebauten Mannen dem «Team Schaffner» gegenüberstand, kracht es hie und da und der Puck ging trotz toller Leistung des Goalies ins «Ammeler» Tor. Die beiden einheimischen Schiedsrichter nahmen die recht harten Bodychecks gelassen. «Das ist zu giftig für uns! Es sollte doch ein Plauschturnier sein …», monierte der Älteste im Baselbieter Team.

Die «Ammeler» waren in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal dabei und standen einst auch schon auf dem Podest. Dieses Jahr sah es nicht danach aus. Nach der nächsten Putzpause, in der Hobelkäse und Weisswein serviert wurden, konnte man dann aber den erstern Punktgewinn verzeichnen. Und tags darauf, als einige Schaffners schon über die eine oder andere «Bläuele» klagten oder ein leichtes Muskelziehen verspürten, warteten etwas gemütlichere Gegner. Das Schaffner-Team brachte gut ausgeschlafen und unter Anfeuerungsrufen der Enkelkinder einen Puck nach dem andern ins Netz: «Bravo Grosspapi», schallte es von den Rängen.

Spass hat es gemacht! Dieser Saisonstart hat bei allen Schaffners das Hockey-Feuer neu entfacht. Und wer Tuniersieger geworden ist, spielte keine Rolle mehr.

Susanne Härri

Saisonauftakt mit dem «Team Schaffner»

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