Lara Marti und die Nati starteten in die Gruppenphase der WM

Heute Morgen stand die Fussballnati an der Weltmeisterschaft zum ersten Mal im Einsatz. Mit dabei im 23 Frau starken Kader ist die ehemalige «Volksstimme»-Kolumnistin Lara Marti aus Lupsingen. Sie freut sich auf das Fussballfest, trotz winterlicher Temperaturen in Neuseeland.

Luana Güntert

Frau Marti, als eine von 23 Spielerinnen wurden Sie ins WM-Kader berufen. Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team?
Lara Marti: Ich bin eine Ergänzungsspielerin und versuche, meine Mitspielerinnen auf dem Platz möglichst gut zu unterstützen. Wenn ich Einsatzminuten erhalte, möchte ich Akzente setzen, da ich dazu auch in der Lage bin.

Welche Ziele hat sich das Schweizer Team für die WM gesetzt?
Wir möchten so weit wie möglich kommen – an einer Weltmeisterschaft ist alles möglich.

Ihre Gruppenspiele finden in den neuseeländischen Städten Hamilton und Dunedin statt – dort hat es momentan rund 20 Grad weniger als in der Schweiz. Wie gehen Sie damit um?
Ich bin diesbezüglich ein bisschen vorsichtig. Lieber ziehe ich ein paar Schichten zu viel als zu wenig an. Aber grundsätzlich finde ich die Temperaturen hier angenehm. Um Sport zu machen, sind sie besser als 35 Grad.

In den Medien sorgte das WM-Kader für Schlagzeilen, da Riola Xhemaili nicht aufgeboten wurde. Wie gehen Sie im Team mit solchen Schlagzeilen um?
Die Trainerin entscheidet, wir akzeptieren das und stehen hinter ihr. Das gehört zum Fussball und wir wissen das.

Worauf freuen Sie sich an der WM?
Auf ein Fussballfest! Es ist ein riesiger Anlass mit vielen Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort sowie vor dem Fernseher. Ich versuche, im Moment zu leben und die WM zu geniessen.

Mit wem verstehen Sie sich im Team am besten und wie nächtigen Sie?
Wir haben Einzelzimmer. Ich komme mit allen gut aus, wir haben intern eine super Stimmung.

Wie verlief die 30-stündige Reise nach Neuseeland?
Es war sehr angenehm, da wir in der Business Class flogen – das ist Luxus. Wir konnten auch ein paar Stunden schlafen. Daran darf man sich aber nicht gewöhnen. Das war ein Privileg und wir schätzten das sehr.

Gruppen, Modus und Fakten

lug. Die diesjährige Fussball-Weltmeisterschaft der Frauen findet vom 20. Juli bis 20. August statt. Die Spiele werden in zehn unterschiedlichen Stadien in Australien und Neuseeland ausgetragen. Das Eröffnungsspiel Neuseeland – Norwegen fand in Auckland statt. Der Final wird einen Monat später in Sydney durchgeführt.
Während an den vergangenen Weltmeisterschaften «nur» 24 Teams dabei waren, wurde die diesjährige WM auf 32 Teams vergrössert. Die Gruppenspiele werden in acht Gruppen à 4 Teams durchgeführt. Die Schweiz tritt in der Gruppe A gegen den Gastgeber Neuseeland, die Philippinen und Norwegen an. Nach den Gruppenspielen treten die Erstund Zweitplatzierten der Gruppenphase im Achtelfinal gegeneinander an. Falls die Schweiz Gruppensiegerin wäre, würde sie gegen den Zweiten der Gruppe C antreten. Falls sie Gruppenzweite wäre, würde sie auf den Erstplatzierten jener Gruppe treffen. Mögliche Achtelfinal-Gegner aus der Gruppe C sind Spanien, Costa Rica, Sambia und Japan. Auf diese WM hin wurde das Preisgeld erhöht. So erhält der Weltmeister 6,2 Millionen Dollar pro Team. Jede teilnehmende Spielerin des Turniers erhält mindestens 30 000 Franken.

Weg der Schweiz

lug. Die Schweiz konnte sich 2022 in extremis für die WM qualifizieren: In der Qualifikation reichte es den Eidgenossinnen hinter Italien auf den zweiten Platz, weshalb sie in einem weiteren Play-off-Spiel gegen Wales antreten mussten. Dort sicherte sich die Schweiz in der 121. Minute mit einem Goal von Fabienne Humm, damals fast 36-jährig, den Sieg.
Für die Schweiz ist es nach 2015 in Kanada erst die zweite Teilnahme an einer WM-Endrunde. Damals ist sie im Achtelfinal ausgeschieden.

Die Gegnerinnen

lug. Die Favoritinnen in der Schweizer Gruppe sind gemäss Fifa-Weltrangliste die Norwegerinnen, die sich dort auf dem 12. Platz befinden. Auf dem 20. Platz liegt die Schweiz und auf dem 26. Neuseeland. Mit Abstand am schlechtesten klassiert sind in dieser Gruppe die Philippinerinnen auf dem 46. Platz.
Als Favoritinnen werden mehrere Teams gehandelt. Auf vielen Online-Plattformen spricht man hier von Deutschland, Schweden, England und den USA. Diese Teams besetzen auch die obersten vier Plätze der Fifa-Weltrangliste. Für die USA wäre es insgesamt der fünfte WM-Titel und der dritte in Folge.
Folgende acht Teams konnten sich zum ersten Mal in ihrer Geschichte überhaupt für eine WM qualifizieren: Haiti, Irland, Marokko, Panama, Philippinen, Portugal, Sambia und Vietnam.

Übertragung und Spielzeiten

lug. Da Neuseeland und Australien am anderen Ende der Welt liegen, finden die Spiele für hiesige Verhältnisse zu ungünstigen Zeiten statt. Die WM-Austragungsorte befinden sich in vier Zeitzonen. Die meisten Partien finden in der mitteleuropäischen Zeitzone in den frühen Morgenstunden ab 3 Uhr statt. Gewisse Spiele sind so gesetzt, dass sie in Mitteleuropa ab 14 Uhr zu sehen sind. Die Gruppenspiele der Schweiz finden am Vormittag statt. Trotz der speziellen Zeiten überträgt SRF alle Spiele live. Das nächste Spiel der Schweizerinnen ist am kommenden Dienstag, 25. Juli, ab 10 Uhr auf SRF 2 zu verfolgen.

«Versuche, im Moment zu leben»

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