Nadja Vögtle

Manga ist eine in der westlichen Welt vor allem bei Kindern und Jugendlichen immer beliebtere Comic-Art. Vergangenen Freitagabend fand in der Bibliothek Gelterkinden ein Manga-Zeichnungsworkshop für Jugendliche statt. Simone Xie, eine Manga-Künstlerin aus Basel, hat den Jugendlichen innerhalb von zwei Stunden den grundlegenden Aufbau einer Manga-Figur gezeigt.

Unter Mangas verstehen wir in der westlichen Welt grundsätzlich japanische Comics. In Japan machen sie rund 27 Prozent des gesamten Buchverkaufs aus und sind sehr populär. Es gibt sie in jeglichen Genres und für alle Altersklassen. Genau wie bei den Comics, die wir kennen, handelt es sich um bildlich dargestellte Geschichten in den unterschiedlichsten Zeichnungsstilen. Der offensichtlichste Unterschied ist, dass Mangas von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen werden. Ausserdem sind Mangas meistens in Schwarz-Weiss gezeichnet und bedienen sich generell anderer Zeichnungsstile als die westlichen Comics. Inhaltlich fokussieren sich die Geschichten auf eine Hauptfigur, durch deren Augen der Leser oder die Leserin die Geschichte miterlebt. Die erste Manga-Lektüre kann für Neulinge also in der Tat eine visuelle und inhaltliche Herausforderung sein.

Interesse bei Jugendlichen
Simone Xie befasst sich bereits seit 20 Jahren mit dem Manga-Zeichnen und hat sich alles selber beigebracht. Unterdessen ist sie selbstständig und arbeitet unter anderem an ihren eigenen Mangas. Ausserdem führt sie regelmässig Workshops durch, meistens für Kinder und Jugendliche, ab und zu auch für Erwachsene. Leider sei aber die Nachfrage bei Erwachsenen noch nicht so gross, meint Simone Xie.

Im Kurs am Freitag hat sie den Jugendlichen Schritt für Schritt gezeigt, wie eine Manga-Figur aufgebaut ist. Zuerst zeichnet man eine Skizze der Körperform mit einigen Hilfslinien. Danach fügt man Schritt für Schritt Details hinzu: die Nase, die Augen, den Mund und so weiter. Mithilfe von Schraffuren kann die Zeichnung dann noch lebendiger gemacht werden. Wie gesagt sind Mangas grundsätzlich in Schwarz-Weiss, weshalb auch die Farben durch Schraffuren angedeutet werden.

Interessierten empfiehlt Simone Xie, zu Beginn Manga-Figuren aus Büchern abzuzeichnen, um ein Gefühl für die Formen und Proportionen zu bekommen. Danach sei es hilfreich, sein Umfeld gut zu beobachten und zu versuchen, seine Umgebung zu zeichnen. So entwickelt man ein Gefühl dafür, wie sich Menschen natürlich bewegen und was für verschiedene Körperhaltungen es gibt. Schliesslich ist es aber auch sehr hilfreich, klassische Zeichnungsbücher zu Hilfe zu nehmen, um zu lernen, wie Figuren aufgebaut sind und was sie lebendig macht. Am wichtigsten sei jedoch: viel ausprobieren. Dabei ist es egal, wenn die Zeichnungen nicht perfekt sind. Das Wichtigste ist die Geschichte, und wenn die Figuren dabei authentisch rüberkommen, umso besser. Laut Simone Xie hat man im Manga-Zeichnen sehr viele Freiheiten, kann viel experimentieren und mit der Zeit auch einen eigenen Stil entwickeln.

Das Wichtigste ist die Geschichte

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