Halleluja! – die Steuererklärung ist da …

Die Aufforderung zum Ausfüllen der Steuererklärung ist Jahr für Jahr sicher wie das Amen in der Kirche. Wie die Pflicht leicht von der Hand geht und worauf besonders zu achten ist, erklärt Mathias Mahrer, Leiter Steuern bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank.

Herr Mahrer, wie leicht fällt Ihnen eigentlich als Profi das Ausfüllen der Steuererklärung?
Mathias Mahrer: Das kommt darauf an, wie komplex die Situation ist. Sind alle Unterlagen vorhanden, so ist das Ausfüllen bei überschaubaren Verhältnissen meist keine grosse Sache. Als Basis dient mir jeweils das Vorjahr. Das Ausfüllen mit einer Deklarationssoftware wie EasyTax vereinfacht die ganze Sache erheblich.

Was ändert sich im 2020?
Für Liegenschaftsbesitzer ist unter Umständen die totalrevidierte Liegenschaftskostenverordnung interessant. Diese macht es möglich, energiesparende Investitionskosten auf maximal drei Steuerperioden zu verteilen. Weiter ist seit 1. Januar 2020 die Steuervorlage 17 in Kraft. Natürliche Personen sind davon insofern betroffen, als dass der Abzug für die Kinderdrittbetreuung auf 10 000 Franken pro Kind steigt und die privilegierte Dividendenbesteuerung auf 60 Prozent erhöht wird.

Welche Abzüge helfen, Steuern zu sparen?
Wichtig ist vor allem, dass sämtliche mögliche Kosten in Abzug gebracht werden. Neben den Krankheitskosten gemäss Bescheinigung der Krankenkasse auch Auslagen für den Zahnarzt oder den Optiker. Weiter gehen auch gerne die Vermögensverwaltungskosten oder Kosten für Serviceverträge oder Versicherungen bei Liegenschaften vergessen. Ansonsten gilt natürlich, die maximalen Beiträge in die Säule 3a zu leisten und, sofern eine Einzahlung auch aus Sicht der Vorsorge sinnvoll erscheint, Einzahlungen in die Pensionskasse vorzunehmen.

Soll ich die Steuern gleich nach Erhalt der provisorischen Steuerrechnung zahlen?
Der Kanton Baselland bezahlt für Vorauszahlungen einen Vergütungszins von 0,2 Prozent. Die meisten Gemeinden im Kanton sehen einen ähnlichen Zinssatz vor. Wer es sich also leisten kann, bezahlt die Steuerrechnung am besten gleich nach Erhalt.

Lieben Sie es, Steuern zu bezahlen?
Das wäre etwas übertrieben. Jedoch sehe ich die Notwendigkeit von Steuern und bin der Meinung, dass wir in der Schweiz ein faires Steuersystem haben. Zudem werden die Einnahmen durch Staat, Kanton und Gemeinden meist sinnvoll eingesetzt.

Mathias Mahrer leitet bei der BLKB die Abteilung Steuern und Nachlassplanung. Er und sein Team beraten Kundinnen und Kunden in Steuerfragen und zu Nachlassthemen. Sie erreichen ihn direkt unter: mathias.mahrer@blkb.ch

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