Neuer Jugendraum eröffnet

Seit einigen Wochen können die Ziefner Kinder im Gewölbekeller des Gemeindehauses ihre Mittwochnachmittage verbringen. Der neue Jugendraum bietet neben Freizeitbeschäftigungen auch eine professionelle Betreuung. Gefeiert wurde dies am Mittwoch.

Sara Keller

Für Mattia Castelli und seine Kollegen fehlte bis vor Kurzem in Ziefen vor allem eines: Ein Raum, in dem sich Jugendliche und Kinder in ihrer Freizeit treffen, oder wo sie bei familiären oder persönlichen Problemen das Gespräch mit einer Betreuungsperson suchen können. Am vergangenen Mittwoch konnte nun der neue Jugendraum im Gewölbekeller des Ziefner Gemeindehauses gefeiert werden.

Der 12-Jährige gehört zu den Initianten des Projektes. «Früher ging Mattia manchmal nach Lupsingen in den Jugendraum», sagt seine Mutter Michelle Castelli. Um ihren Traum von einer ähnlichen Räumlichkeit in Ziefen zu verwirklichen, fragten Mattia und seine Kollegen die Gemeinde an. Diese riet ihnen, Unterschriften zu sammeln und einen schriftlichen Antrag einzureichen.

Im Folgenden sammelten die Kinder an einem Hotdog-Stand am Ziefner Frühlingsmarkt rund 50 Unterschriften. Zudem konnte Michelle Castelli die Stiftung Jugendsozialwerk für die Betreuung des Jugendraumes gewinnen.

Billard und Barbetrieb
Als die Initianten vor gut einem Jahr dem Gemeinderat den Antrag in einer Sitzung vorstellten, stand der Realisierung des Projektes nichts mehr im Wege. «Ihr habt mich absolut überzeugt, dass es in Ziefen wieder einen Jugendraum braucht», sagte Gemeindepräsidentin Cornelia Rudin am Mittwoch in ihrer Ansprache. Der Raum habe das Ziel, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu selbstständigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu unterstützen und ihnen Freiräume zu geben, so Rudin.

«Wenn ich mir den fertigen Raum ansehe, wäre ich gerne auch wieder ein wenig jünger», fügte sie lachend hinzu. Zurzeit bietet der Raum, der jeden Mittwochnachmittag von 15 bis 17 Uhr für Kinder zwischen 10 und 16 Jahren offen steht, einen Töggeli-Kasten, einen Billiard-Tisch, eine Musikanlage, verschiedene Brettspiele und Comics sowie eine Bar, welche die Kinder selber betreiben.

Eigeninitiative im Fokus
Beim Programm lässt die Betreuerin Lisa Allgeier vom Jugendsozialwerk den Kindern viel Freiraum: «Sie organisieren manches selber und bringen eigene Ideen ein.» So seien bereits ein Kinoabend und eine Party in Planung.

Auch bei der Finanzierung des Projektes zeigten die Kinder Eigeninitiative und sammelten rund 4000 Franken bei einem Sponsorenlauf, was die Anschaffungs- sowie Infrastrukturkosten deckte. Darüber hinaus konnten mit Hilfe der Eltern der Swisslos-Fond und die Stiftung Helvetia Patria Jeunesse als Sponsoren gewonnen werden. Die Personalkosten für die Betreuung und weitere Betriebskosten, die sich insgesamt auf 40 000 Franken im Jahr belaufen, übernimmt hingegen die Gemeinde.

Entspannung und Entfaltung

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