Sommerau | Historische Eisenbahn-Geschichten aus dem oberen Baselbiet (6)
Im November 1932 ist auf der Station Sommerau ein Jagdhund aus einem Korb entwichen und blieb während mehrerer Tage unauffindbar.
Heinz Spinnler
Der Jagdhund wurde ...
Sommerau | Historische Eisenbahn-Geschichten aus dem oberen Baselbiet (6)
Im November 1932 ist auf der Station Sommerau ein Jagdhund aus einem Korb entwichen und blieb während mehrerer Tage unauffindbar.
Heinz Spinnler
Der Jagdhund wurde von Moutier her in einem Viehwagen transportiert. Er war in einem Korb verpackt. Dieser war mit zwei Brettern bedeckt und mit dünnen Schnüren zugebunden – aber wohl zu wenig stark, sodass der Hund entweichen konnte.
Die Sendung, also der Korb mit dem Hund, kam am 23. November 1932 auf der Station Sommerau an. Da der Empfänger Paul Strub in Häfelfingen wohnte und am selben Tag nicht mehr avisiert werden konnte – Telefon gab es nicht –, war geplant, den Korb am folgenden Tag den Milchfuhrmännern aus Häfelfingen mitzugeben. Um den Hund nicht hungern zu lassen, brachte Stationswärter Ernst Degen dem Tier um 19 Uhr etwas zu fressen. Ob er den Korb danach ungenügend verschlossen hat oder die Schnur nicht stark genug war, bleibt dahingestellt. Jedenfalls konnte das Tier in der Nacht aus dem Güterschuppen entweichen. Obwohl sich der Hund in den folgenden drei Tagen immer wieder dem Güterschuppen näherte, konnte er nicht eingefangen werden. Auch ein in zwei Zeitungen aufgegebenes Inserat mit der Aufforderung, den Hund bitte einzufangen, brachte keinen Erfolg. Erst am 6. Dezember konnte der Besitzer des Hundes, Paul Strub, das Tier in Diegten einfangen. Dies berichteten die Milchfuhrmänner aus Häfelfingen. Über die entstandenen Kosten für die Inserate steht im Protokoll: «Da die Bahn das Inserat aufgegeben hat, muss sie auch die Insertionskosten übernehmen.»
Quellen: Originaldokumente Archiv Heinz Spinnler