Jetzt bürgert der Gemeinderat ein
11.03.2021 Bezirk Waldenburg, Oberdorf, GemeindenGemeindeversammlung überträgt Aufgabe ohne Diskussion und Gegenstimme an Exekutive
In Oberdorf ist von nun an der Gemeinderat für das Einbürgerungswesen zuständig. Das entsprechende Reglement hat die Einwohnergemeindeversammlung am Montag ohne Diskussion einstimmig ...
Gemeindeversammlung überträgt Aufgabe ohne Diskussion und Gegenstimme an Exekutive
In Oberdorf ist von nun an der Gemeinderat für das Einbürgerungswesen zuständig. Das entsprechende Reglement hat die Einwohnergemeindeversammlung am Montag ohne Diskussion einstimmig gutgeheissen.
Willi Wenger
Die seit Anfang Jahr für das Einbürgerungswesen zuständige Einwohnergemeinde Oberdorf – die Bürgergemeinde wurde auf den gleichen Zeitpunkt mit ihr vereinigt – hat an ihrer Versammlung vom Montag über die Zuständigkeit fürs Erteilen des Gemeindebürgerrechts für klare Verhältnisse gesorgt. Sie hiess das neue Einbürgerungsreglement ohne Wortbegehren einstimmig gut. Damit übertrugen die Stimmberechtigten die Kompetenz an die Behörde, inskünftig über Einbürgerungsgesuche zu entscheiden.
Die Versammlung wurde von dieser «Pflicht» entlastet, wird aber inskünftig über alle Einbürgerungen informiert. Gemeinderat Michael Wild zeigte sich über das klare Ja erleichtert. Dem am Montag genehmigten Rechtserlass dürfte einer Genehmigung durch die kantonale Sicherheitsdirektion nichts im Wege stehen. Die Vorprüfung sei durch die kantonalen Behörden bereits erfolgt und die Genehmigung in Aussicht gestellt worden, hielt die Exekutive in ihrer Botschaft an den Souverän fest. Der Fussballclub Oberdorf (FCO) darf sich auf eine neue Flutlichtanlage freuen. Den dafür notwendigen Kredit in der Höhe von 75 000 Franken hiessen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit 26 Ja- gegen 1 Nein-Stimme bei 8 Enthaltungen gut.
Gegenantrag der Fussballer
Die Vorlage des Gemeinderats hatte vorgesehen, die 75 000 Franken als Kostendach nur für die Sanierung der Beleuchtung des Kunstrasenfeldes zur Verfügung zu stellen. Dies unter anderem deshalb, weil das angrenzende Naturrasenspielfeld einer privaten Partei gehört und dieses nicht Teil des Dienstbarkeitsvertrags zwischen Gemeinde und FCO ist. Dies akzeptierte die Versammlung nicht. FCO-Präsident Hansjörg Regenass stellte einen Antrag, der vorsah, dass die gesamte Beleuchtung der Anlage z’Hof umgerüstet wird. Regenass hatte mit seinem Antrag letztlich den «Vorteil», dass dieser ebenfalls Kosten in der Höhe von 75 000 Franken vorsah. Möglich machen dies aktuelle Kostenvoranschläge, Eigenleistungen und moderne Lichttechnik, die verfügbar ist. Mit der neuen Flutlichtanlage wird im Übrigen die aktuell erforderliche Sonderbewilligung des Fussballverbands zum Bespielen am Abend hinfällig. Und: Die Nachbarschaft wird durch die neue Technik nicht mehr geblendet. Ein Votant scherzte in diesem Sinne, dass die heutigen Scheinwerfer sogar die «Fuchsfarm» geblendet hätten.
Ein weiterer Kredit in der Höhe von 300 000 Franken für die Sanierung des Vereinszimmers war ebenso unbestritten wie eine geringfügige Änderung der Gemeindeordnung. Bei den vorgestellten Legislaturzielen steht unter anderem die Konsolidierung der Finanzen im Zentrum. Gemeindepräsident Piero Grumelli sagte zudem, dass Oberdorf seine Kommunikation (noch) aktiver, transparenter und zeitnaher gestalten wolle. Umsetzen will Oberdorf zudem ein liberaleres Zonenreglement. Der Zusammenschluss der Feuerwehren Wolf und Frenke zur Tal-Feuerwehr ist in den Legislaturzielen ebenfalls formuliert.