An Bewährtem festhalten und Neues anpacken
15.01.2021 Bezirk Waldenburg, ReigoldswilRaphael Kissling übernimmt bei der Wasserfallenbahn
Raphael Kissling aus Basel heisst der neue Geschäftsführer der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen. Der 29-jährige gebürtige Solothurner hat sein Amt am 1. Januar angetreten. Kissling ist Nachfolger des Arboldswiler ...
Raphael Kissling übernimmt bei der Wasserfallenbahn
Raphael Kissling aus Basel heisst der neue Geschäftsführer der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen. Der 29-jährige gebürtige Solothurner hat sein Amt am 1. Januar angetreten. Kissling ist Nachfolger des Arboldswiler Gemeindepräsidenten Johannes Sutter.
Willi Wenger
Der neue Geschäftsführer der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen (LRW) ist kein Neuling in der Branche. Raphael Kissling arbeitete bereits vor mehr als zehn Jahren, während seiner Zeit am Gymnasium Münchenstein, wo er 2012 die Matur erlangte, als Aushilfe bei der LRW. Später entscheid er sich anstatt für ein Studium für eine Berufslehre als Seilbahn-Mechatroniker EFZ. Dem Lehrabschluss vor zwei Jahren fügte er eine Weiterbildung an, die er im Juni des vergangenen Jahres mit der eidgenössischen Berufsprüfung zum Seilbahnfachmann erfolgreich abschloss. Diese qualifizierte Ausbildung war Voraussetzung, um ihn auf Mitte Jahr 2020 zum Technischen Betriebsleiter und jetzt zum Geschäftsführer der LRW zu ernennen.
Die Übernahme der Geschäftsführung sei kein Schnellschuss gewesen. Sie sei «schon länger» geplant gewesen, sagt Kissling. «Ich freue mich, die Gesamtleitung der Luftseilbahn zu übernehmen. Ich bin voll motiviert, Bewährtes beizubehalten, aber auch Neues in Angriff zu nehmen.»
Die einzige Luftseilbahn in der Nordwestschweiz, die jährlich für über 100 000 Passagiere ein Wander- und Freizeitparadies erschliesst, wird in diesem Sinne solide weitergeführt. Allerdings: Es stehen auch Projekte an, die Kissling und der Stiftungsrat vorantreiben und abschliessen wollen. «Wir möchten das Spielplatzprojekt bei der Bergstation in diesem Jahr abschliessen. Dieses geriet in der Vergangenheit ein wenig ins Stocken. Ich bin aber guten Mutes, dass wir unser ehrgeiziges Vorhaben mit den von den Behörden eingebrachten Auflagen sauber und korrekt umsetzen können.»
1900 Bergfahrten am Sonntag
Auf Vordermann gebracht wird auch der Seilpark, der, wie Kissling sagt, im Grossen und Ganzen schwarze Zahlen schreibt. Kissling und der Stiftungsrat investieren aber auch intern. «Wir sind aktuell daran, die Digitalisierung voranzutreiben», blickt Kissling in die nahe Zukunft. Diese sei, so der 29-Jährige, unverzichtbar, damit das Unternehmen weiterhin erfolgreich geführt werden könne.
Im Gespräch mit der «Volksstimme» blickt Kissling auf einen guten Start als Chef der LRW seit Neujahr zurück. «Am vergangenen Wochenende hatten wir eine sehr gute Auslastung. Am Samstag verzeichneten wir 1500 Bergfahrten und am Sonntag deren 1900.» Der Grossteil der Gäste komme aus dem Grossraum Nordwestschweiz, aber auch aus dem grenznahen Ausland, sagt Kissling. Er und seine vier Festangestellten, die mit einem Teil der 40 Aushilfen den Betrieb an solchen «Grosskampftagen» sicherstellen, stossen dann aber an ihre Grenzen. Das korrekte Parken der Autos sei eine fast nicht zu bewältigende Aufgabe.«Wir benötigen in solchen Ausnahmesituationen die Hilfe der Kantonspolizei.» (Siehe Seite 2.)
Aber: Alles in allem sei diese Herausforderung zu meistern. «Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden – die Bergstation steht auf Waldenburger Boden und die Hintere Wasserfallen auf Mümliswiler Boden – ist mir ein grosses Anliegen, das ich verstärken will.» Weiterhin sauber aufgleisen will Kissling zudem das Einvernehmen mit den Landbesitzern. Viele von ihnen seien Landwirte.
Die LRW hat auf den 1. Januar ihr Spektrum im obersten Organ mit der Wahl von alt Gemeinderätin Sabine Schaffner, Reigoldswil, zur Stiftungsrätin erweitert. Sie ist Mitglied jenes Gremiums, das vom Oberwiler Rudolf Mohler präsidiert wird. Dieses zeichnet letztlich verantwortlich dafür, dass die 1,8 Kilometer lange Bahn mit ihren 11 Stützen und 26 Kabinen weiterhin auf Erfolgskurs fahren kann.
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