tho. Seit vielen Wochen und noch bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember steht die S9-Linie (Sissach– Läufelfingen–Olten) weitgehend still. Der von den SBB angegebene Grund für die temporäre Umstellung des «Läufelfingerlis» von Bahn- auf Busbetrieb: Lokführermangel. ...
tho. Seit vielen Wochen und noch bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember steht die S9-Linie (Sissach– Läufelfingen–Olten) weitgehend still. Der von den SBB angegebene Grund für die temporäre Umstellung des «Läufelfingerlis» von Bahn- auf Busbetrieb: Lokführermangel. Schon zuvor hatten die SBB ohne grosse Ankündigung S9-Kurse mit der gleichen Begründung ausfallen lassen.
Im Baselbiet hat der Entscheid der SBB geharnischte Reaktionen hervorgerufen. Baudirektor Isaac Reber protestierte bei den SBB – allerdings erfolglos. Und die Nationalrätinnen und Nationalräte aus dem Landkanton haben mit Vorstössen reagiert. Jetzt liegt die Antwort des Bundesrats auf eine Interpellation von Daniela Schneeberger (FDP, Thürnen) vor.
Diese fällt scharf aus: «Der Bundesrat erwartet von den SBB, dass alle bestellten und durch die öffentliche Hand finanzierten Angebote gefahren werden und ist mit der Einstellung ganzer S-Bahn-Linien nicht einverstanden», heisst es. Der Bundesrat habe nun via das Bundesamt für Verkehr (BAV) bei der SBB interveniert. Das BAV werde sicherstellen, «dass nicht erbrachte Leistungen durch die Besteller finanziell nicht abgegolten werden». Die SBB hätten demnach die aufgrund des Lokführermangels entstandenen Bahnersatzkosten selber zu tragen. Demzufolge fahren die Busse für den Kanton Baselland derzeit also gratis. Diese jetzige Dienstleistung der SBB falle auch nicht unter die Ausfall-Entschädigungen, welche im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gelten, präzisiert der Bundesrat. Und: «Der Bundesrat erwartet von den SBB, dass die geltenden Vereinbarungen so schnell wie möglich wieder eingehalten werden.»
Laut Bundesrat gilt es als gewiss, dass die S9 ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember wieder ordnungsgemäss verkehren wird.