Chalets auf der Fluh
20.11.2020 Bezirk Sissach, Gastronomie, Gemeinden, SissachDie drei Holzhütten kommen bereits sehr gut an
Ganz prominent auf der Wiese vor dem Restaurant Sissacherfluh stehen seit einigen Tagen drei Holzhütten. Sie sollen Fluh-Beizer Alain Goepfert helfen, den Betrieb rentabel führen zu können.
Anouk Jordi
Eiger, ...
Die drei Holzhütten kommen bereits sehr gut an
Ganz prominent auf der Wiese vor dem Restaurant Sissacherfluh stehen seit einigen Tagen drei Holzhütten. Sie sollen Fluh-Beizer Alain Goepfert helfen, den Betrieb rentabel führen zu können.
Anouk Jordi
Eiger, Mönch und Jungfrau, so heissen die drei Holzchalets, die seit vergangenem Wochenende vor dem Restaurant Sissacherfluh stehen. Es handelt sich um kleine Holzhütten, die Platz bieten für einen Holztisch für acht Personen, mit vier Stühlen und einer Bank mit Lammfell. Um die Regeln des BAG einhalten zu können, steht auf dem Tisch ausserdem eine Plexiglasscheibe. Beleuchtet wird der Raum mit einer Lichterkette an der Decke und an den Wänden hängen Tafeln mit Sprüchen und Gegenständen, die so etwas wie Skihüttenstimmung hervorrufen. Und wie die Weine, die angeboten werden, stammt auch die ganze Deko aus Sissacher Läden. Geheizt wird von aussen mit einem Holzofen, der die Luft in einem Schlauch erhitzt, die dann in die Hütte geleitet wird.
Die Pächter, Alexandra und Alain Goepfert, wollen mit den Häuschen ihr Restaurant «vor Corona retten». Dank der zusätzlichen Räume könne sein Lokal unter Corona-Bedingungen die übliche Platzzahl beibehalten, sagt Alain Goepfert. Sobald die Gartenwirtschaft schliessen muss, werde das dann nämlich schnell zum Problem. «Gerade jetzt müssen Beizer innovativ sein. Wer nichts unternimmt, wird es sehr schwer haben.»
Kreative Ideen gesucht
Der Gemeinderat hat laut Gemeindeverwalter Godi Heinimann die drei Chalets auch genau deshalb bewilligt. Die Idee dahinter sei gewesen, dass Goepfert trotz der Einschränkungen wegen Corona die Möglichkeit habe, seine Gäste weiterhin bedienen zu können. Die Bewilligung gelte bis Ende April.
Auf die Frage, was er in die Hütten investiert hat, will Goepfert keine Auskunft geben. «Viel Herzblut und Schweiss hat es gekostet», sagt er.
Wer ein Chalet mieten möchte, bezahlt aber einen stolzen Preis von 125 Franken pro Person. Goepfert hält diesen Preis für angemessen, denn er verstehe sich «all inclusive». «Gerade die jetzige Situation lässt eigentlich keine Preisdiskussion zu», sagt er dazu.
Diese scheinen auch die wenigsten führen zu wollen, denn das Feedback bis jetzt sei «brutal gut», wie Goepfert es formuliert. Auch auf Facebook hätten die Chalets bereits fast 50 000 Interaktionen ausgelöst – und das, obwohl sie erst vor einer Woche aufgestellt wurden. «Wir können es uns nicht besser wünschen», meint Goepfert. Wer jetzt noch eines buchen möchte, muss weit in die Zukunft planen. Denn bis Ende Jahr seien die «Hüsli» bereits an jedem Wochenende ausgebucht. Unter der Woche seien sie aber teilweise noch frei.
Laut Christoph Tschan, dem Bürgerratspräsidenten, hat der Bürgerrat Sissach, der das Restaurant auf der Fluh an Goepfert verpachtet, das Projekt von Anfang an gutgeheissen. «Vor allem in der jetzigen Zeit, wo es für die Gastronomie sowieso schwierig ist, wollen wir kreative Ideen nicht verhindern», sagt Tschan. Sowohl der Bürgerrat als auch die Gemeinde haben bisher keine Beschwerden aus der Bevölkerung erhalten.
«Wir hören Kritik sehr gerne, denn nur so können wir das Angebot verbessern», sagt Goepfert. Von den Gästen sei bei ihm bis jetzt zu den «Chalets» noch nichts Negatives zu Ohren gekommen. Goepfert selbst hat zwar bereits kleine Mängel bemerkt, die aber schon behoben werden konnten. Es sieht also ganz so aus, als könnte der Rettungsplan von Alexandra und Alain Goepfert funktionieren.