Restriktionen dämpfen die Reiselust merklich
jak. Die Tourismusbranche durchlebt die schwerste Krise seit Langem, zahlreiche grosse Reiseveranstalter der Schweiz melden Stellenabbau und Filialschliessungen. Wie geht es dabei unseren lokalen Reisebüros?
«Bei vielen ...
Restriktionen dämpfen die Reiselust merklich
jak. Die Tourismusbranche durchlebt die schwerste Krise seit Langem, zahlreiche grosse Reiseveranstalter der Schweiz melden Stellenabbau und Filialschliessungen. Wie geht es dabei unseren lokalen Reisebüros?
«Bei vielen ist die Lust auf das Reisen wieder da, doch die Einschränkungen durch die Reisewarnungen und Quarantänemassnahmen machen es ihnen nicht gerade leicht», berichtet Alexandra Gnos, Inhaberin des Reisebüros Sissach. Die Buchungsrate befinde sich noch immer nahezu bei null, der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 80 Prozent eingebrochen. Deshalb befinden sich Gnos und ihre Stellvertreterin Anja Saibene auch weiterhin in Kurzarbeit, ihre Aushilfe wird nur noch nach Absprache eingesetzt.
Anspruch auf Erwerbsersatz endet
Die Öffnungszeiten des Reisebüros sind zwar verkürzt, doch das Team ist jederzeit per E-Mail erreichbar. Der Anspruch auf Corona-Erwerbsersatz für Selbstständigerwerbende, welcher der Inhaberin zusteht, wird am 16. September enden – trotz fehlender Neuaufträge. «Dank der Unterstützung meiner Familie kann ich die aktuelle Situation momentan noch überbrücken», sagt Gnos. Sie hofft, dass der Bundesrat die schwierige Lage der Reisebüros anerkennt und ihnen unter die Arme greift, so wie er dies bereits beim Inlandstourismus getan hat. Gnos bedauert, dass aufgrund der Coronakrise zahlreiche gut ausgebildete Touristiker ihren Job verlieren und somit viel Fachwissen verloren gehen wird.
Ähnlich sieht die aktuelle Situation beim Reisebüro Rotstab Reisen in Liestal aus. Alle Mitarbeitenden befinden sich seit dem 1. April in Kurzarbeit und die Öffnungszeiten mussten angepasst werden. Von einem Stellenabbau ist das siebenköpfige Team glücklicherweise nicht betroffen. «Nach drei Monaten Grenzschliessung wurden viele unserer Kunden vom Fernweh gepackt. Doch dass man zurzeit nach Aufenthalten in vielen Ländern bei der Rückkehr in die Schweiz für zehn Tage in Quarantäne muss, trübt die Reisefreudigkeit unserer Kunden etwas», erzählt Filialleiterin Karin Bruhin-Heinimann.
Massgeschneiderte Fernreisen wie beispielsweise eine Safari in Südafrika oder eine Kreuzfahrt im Golf von Mexiko sind zurzeit nicht möglich. Dennoch konnte das Liestaler Reisebüro einige kurzfristige Buchungen für die kommenden Herbstferien verzeichnen.
Buchungen für 2021 willkommen
Das Interesse an Ferien in der Mittelmeerregion, an Destinationen wie Zypern, Griechenland oder der Türkei, ist definitiv vorhanden, denn wie auch vor der Coronavirus-Pandemie ist der Wunsch, neue Länder und Kulturen zu entdecken, gross. Im Vergleich zum Vorjahr befindet sich die Buchungsrate allerdings auf sehr tiefem Niveau.
Je nach Verlauf der Pandemie hofft das Team, dass wenigstens ein Teil des Herbstferien-Geschäfts gerettet werden kann. Zudem stehen die Reisebüros reisefreudigen Baselbietern und Baselbieterinnen schon jetzt gerne für eine Beratung für die Ferien 2021 zur Verfügung.