Nachtheuel
«Wir spielen das ganze Programm mit sieben Schnitzelbänken durch. Alles ist im grünen Bereich», eröffnete «Rössli»-Wirt Remo Ratti dem Nachtheuel im Vorfeld des Anlasses optimistisch. Der initiative Beizer sollte recht behalten. Die Bänke gaben sich im ...
Nachtheuel
«Wir spielen das ganze Programm mit sieben Schnitzelbänken durch. Alles ist im grünen Bereich», eröffnete «Rössli»-Wirt Remo Ratti dem Nachtheuel im Vorfeld des Anlasses optimistisch. Der initiative Beizer sollte recht behalten. Die Bänke gaben sich im voll besetzten Lokal die Klinke in die Hand und deckten die Schandtaten und Verfehlungen der Obrigkeit schonungslos auf. Die grüne Welle nahmen erwartungsgemäss mehrere Formationen aufs Korn. So meinte dr Rätschueli:
S änderet im Läbe vill, s isch nümme wie früehner.
Politisch, me hett’s gseh cho, das wird immer grüener.
Im Baselbiet do isch’s frappant, mir säge das ganz küehn,
z’Oltige lüchte jetz sogar d Strosselampe grüen.
Die Buckter Fröschebei, optisch und akustisch seit Jahrzehnten ein Highlight in der Szene, erkannten den praktischen Wert der Grünen Welle und stellten fest: Dank dr Greta Thunberg hei mir d’Auge offe,
Gseie, was uf der Wält alles falsch isch gloffe.
Es isch halt alles nümm eso wie früehner.
Drum wird s Parlamänt nach de Wahle au vill grüener.
Die Farb mag me nid numme z Bärn,
Au mir hei grüen sehr gärn.
Mir schätze’s sehr, mit der grüene Wälle z’fahre
Z Basel vo Ample zu Ample mit eusem Chare.
Lokalpolitisch traditionell stark sind die Büchel-Rueche aus Zunzgen. Dass sie keine Gelegenheit auslassen, den lieben Sissachern eins auszuwischen, liegt auf der Hand:
Sissach und Zunzge hei’s eigentlich guet mitenand.
Wenn me sich gseht, seit me höi oder git sich d’Hand.
Süscht hei mer eigentlich nüt meh z’säge, that’s it,
Fehlt für Sissech nur no sone Art wie e Brexit.
Die Gelterkinder Brootwuurschtzipfel warfen einen Blick in die Zukunft und setzten sich mit der Wahl um das Gemeindepräsidium auseinander:
S Christin Mangold seit adieu, die Lingge spitze d’Ohre.
Mir wei dr Martin Rüegg als Presidänt, hei die sich gschwore.
Jetz stellet euch das vor, dr Rüegg wird euse oberscht Maa.
Drumm bitte, bitte, liebe Christin, häng no es paar Jöhrli draa.
Der gleiche Bank befasste sich auch mit dem Irrflug der Patrouille Suisse und unterhielt sich deswegen mit Bundesrätin Viola Amherd: D‘Verteidigungsamhäreminischtere het eus erklärt,
au eusi Patrouille Suisse. Die isch veraltet und isch nüt wärt.
Drum fliege die im Schissdräck umme, und das isch dr Bescht,
statt zu de Oscar Bider Gescht, nach Mümliswil ans Jodlerfescht.
Die Chuälochzwärgä und die Bänklischliffer rundeten den Abend ab. Als Überraschungsgast trug ein Dudelsackpfeifer im Kilt ein paar Melodien vor, während draussen ein paar Liestaler Chienbesen die Gassen erleuchteten.