Sportplatz soll keine Option sein
28.09.2021 Abstimmungen, Eptingen, Bezirk WaldenburgStimmvolk kippt «Gmäini»-Beschluss zum Werkhof
Der Eptinger Sportplatz soll der Gemeinde nicht als Standort für einen neuen Werkhof dienen. So muss das deutliche Ergebnis der Referendumsabstimmung vom Sonntag interpretiert werden. Mit 148 gegen 60 Stimmen lehnte das Volk den Kredit für ...
Stimmvolk kippt «Gmäini»-Beschluss zum Werkhof
Der Eptinger Sportplatz soll der Gemeinde nicht als Standort für einen neuen Werkhof dienen. So muss das deutliche Ergebnis der Referendumsabstimmung vom Sonntag interpretiert werden. Mit 148 gegen 60 Stimmen lehnte das Volk den Kredit für Sondierbohrungen ab.
Sebastian Schanzer
Ein Grossteil der Eptinger Bevölkerung will nicht, dass der neue Werkhof beim heutigen Sportplatz zu stehen kommt. So zumindest kann die mit 60 Ja- und 148 Nein-Stimmen deutlich ausgefallene Ablehnung des Kredits von 25 000 Franken für Sondier- und Rammbohrungen zur Evaluierung eines neuen Werkhof-Standorts interpretiert werden. Rund 53 Prozent der stimmberechtigten Bevölkerung haben sich an der Abstimmung beteiligt. Der Kredit für die Bohrungen wurde an der Gemeindeversammlung vom Juni mit 19 zu 7 Stimmen bewilligt. Er sollte dazu dienen, den geeigneten Standort für einen neuen Werkhof zu evaluieren. Die kommunale Planungskommission schlägt zwei mögliche Standorte vor – auf dem heutigen Sportplatz oder auf einer Parzelle an der Kallstrasse. Ein Antrag, die Bohrungen nur am Standort Kallstrasse auszuführen und den Sportplatz somit als möglichen Standort aus dem Rennen zu nehmen, wurde an der Versammlung durch den Stichentscheid der Gemeindepräsidentin abgelehnt. Gegen den Kreditbeschluss hatten Einwohnerinnen und Einwohner das Referendum ergriffen und 91 gültige Unterschriften gesammelt.
«Einziger Platz für Jugendliche»
Fehlende Sicherheitsstandards und die «unwirtschaftliche Verzettelung» auf verschiedene Liegenschaften würden einen Werkhof-Neubau unumgänglich machen, argumentierte Gemeindepräsidentin Melanie Wussler bereits im Juni 2020. Die Sondierbohrungen sollten nun Klarheit schaffen, welcher der beiden Standorte für einen Neubau besser geeignet ist.
Der Sportplatz befindet sich auf aufgeschüttetem Material vom Bau des Bölchentunnels. Ein Neubau müsste laut Planungskommission deshalb auf Pfählen gebaut werden. Die Bohrungen sollten sicherstellen, dass die Bodenbeschaffenheit dieses Vorgehen erlaubt. Auch beim möglichen Standort Kallstrasse ist die genaue Beschaffenheit des Hangs ungewiss, weshalb auch dort gebohrt werden sollte. Im Kredit inbegriffen wären auch Profilaufnahmen des Bodens, Probeanalysen bezüglich möglicher Schadstoffbelastung sowie ein Bericht.
Das Referendumskomitee begründete seinen Widerstand damit, dass der Turn- und Sportplatz der einzige Platz in Eptingen sei, den Kinder und Jugendliche nutzen könnten und der auch der Bevölkerung bei Anlässen zur Verfügung stehe. Zudem sei vor gut drei Jahren ein Vorfinanzierungskredit von 200 000 Franken für die Sanierung des Sportplatzes gutgeheissen worden. Der Gemeinderat hielt dagegen, dass der neue Werkhof auf der Fussballwiese stehen und den Turn- und Spielplatz gar nicht tangieren würde, sollte sich der Standort Sportplatz als besser geeignet herausstellen.
Das weitere Vorgehen bei der Standortsuche wollen Gemeinderat und Planungskommission an einer nächsten Sitzung besprechen. Gemeindepräsidentin Wussler interpretiert das Resultat auf Anfrage durchaus als Absage der Stimmbevölkerung an den Standort Sportplatz, auch wenn die Abstimmungsfrage eigentlich eine andere war.