Adieu Hotel Mama
09.09.2021 Region, SportAdieu Hotel Mama
Seit einem Monat wohne ich nun nicht mehr im gemütlichen Hotel Mama und das, obwohl ich der Familienmensch schlechthin bin. Nun ist Schluss mit Wäscheservice, Privatkoch und Putzdienst sowie einem immer vollen Kühlschrank. Mein Fazit nach den ersten ...
Adieu Hotel Mama
Seit einem Monat wohne ich nun nicht mehr im gemütlichen Hotel Mama und das, obwohl ich der Familienmensch schlechthin bin. Nun ist Schluss mit Wäscheservice, Privatkoch und Putzdienst sowie einem immer vollen Kühlschrank. Mein Fazit nach den ersten Wochen: Ich muss zugeben, das Rundum-sorglos-Paket meiner Eltern vermisse ich schon ein bisschen.
Trotzdem hatte ich Lust auf eine Veränderung und ich habe das Gefühl, dass ich für diesen neuen Lebensabschnitt bereit bin. Durch den Auszug erhoffe ich mir vor allem, dass ich mich in meiner Persönlichkeit weiterentwickeln werde. Erste Veränderungen nehme ich schon jetzt wahr. Ich führe nun selbst Regie, trage viel mehr Verantwortung und werde noch selbstständiger als zuvor. Es stehen nun regelmässig banale Aufgaben, die ich zuvor nicht einmal als Notwendigkeit wahrgenommen habe, wie das Giessen der Pflanzen, das Auswechseln der Haushaltspapierrolle oder das Entsorgen von Glasflaschen auf meiner To-do-Liste.
Seit ich ausgezogen bin, geniesse ich die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe, noch viel bewusster als zuvor und ich freue mich auf jedes Treffen mit ihr. Allmählich wird mir klar, wie viel meine Familie für mich geleistet hat und welch bedeutende Rolle sie in meiner Entwicklung spielte. Vor allem als ich noch jünger und weniger selbstständig war. Angefangen bei meinem grossen Bruder. Er war mir stets ein gutes Vorbild, zu dem ich aufschauen und dem ich nacheifern konnte. So kam es, dass ich durch ihn auch den Spass am Fussballspielen fand. Denn was der grosse Bruder macht, dass, will auch die kleine Schwester tun.
Meine Eltern sind zu dieser Zeit nebenberuflich zu unseren persönlichen Taxi-Chauffeuren geworden, die uns beide zu jedem Training fuhren und uns jederzeit und überall wieder abholten. Wenn ich zurückblicke, dann kann ich mich an kein einziges Spiel während meiner Kindheit erinnern, bei dem meine Eltern nicht an der Seitenlinie standen und mitfieberten. Sie sind zweifelsfrei meine grössten Supporter und, schon seit ich denken kann, eine riesige mentale Stütze für mich. Natürlich stehen sie mir aber auch jetzt noch tatkräftig zur Seite. Mein Vater als Rundum-Handwerker, der dabei hilft, Möbel aufzubauen, Spiegel aufzuhängen und Lampen zu installieren, und meine Mama als Haushaltsratgeberin und Wohnberaterin.
Da habe ich wieder eine neue Leidenschaft an mir entdeckt: Stundenlang nach Dekorationsartikeln, Möbeln und sonstigen Haushaltssachen im Internet suchen. Und weil in meiner neuen Wohnung noch einige Dinge fehlen, komme ich zum Schluss und widme mich nun wieder meiner neuen Lieblingsbeschäftigung …
Die 21-jährige Tyara Buser aus Bubendorf spielte schon von klein auf mit ihrem Bruder im Garten Fussball – und heute beim SC Freiburg in der Bundesliga.