TURNERBLICK
30.07.2021 SportDas Quäntchen Glück
«Glück im Spiel …» So beginnt ein bekanntes Sprichwort. Ein anderes spricht vom «Glück der Tüchtigen». Glück ist etwas, das man im Sport durchaus mal benötigt, um erfolgreich zu sein. ...
Das Quäntchen Glück
«Glück im Spiel …» So beginnt ein bekanntes Sprichwort. Ein anderes spricht vom «Glück der Tüchtigen». Glück ist etwas, das man im Sport durchaus mal benötigt, um erfolgreich zu sein. Jüngste Beispiele gab es an der Fussball-EM des Öfteren zu bestaunen. Sei es bei einem Penalty, der durch den Schützen etwas glücklich in einen Treffer verwandelt werden konnte. Oder das glückliche Händchen des Trainers, der im richtigen Moment Impulse setzen konnte, die zugunsten seiner Mannschaft ausfielen. Das Glück ist im Sport omnipräsent, sei es im Spitzen-, aber auch im Breitensport.
Glück benötigten wir auch in einem unserer letzten Trainings vor der Sommerpause. Beim Losturnier zog jeder Turner und jede Turnerin pro Runde jeweils, welche Sportart es als nächstes im internen Wettkampf auszuüben galt. Die einen hatten Glück und zogen mehrmals ihre bevorzugte Sportart. Andere haderten nach einigen Spielrunden, dass sie stets jene Disziplin zugelost bekamen, die ihnen überhaupt nicht behagt. Für Spannung war somit nicht nur auf dem jeweiligen Spielfeld gesorgt, sondern schon vorgängig bei den Auslosungen.
Losglück war es auch, das der FC Bubendorf gleich in mehrfacher Hinsicht auf seiner Seite wusste. Zuerst hatte das Team von Trainer Matthias Maeder Mitte Juni Glück, dass das Los mit seinem Namen bei der Ziehung der teilnehmenden 2.-Liga-inter-Teams für den Schweizer Cup gezogen wurde. Danach meinte es das Glück mit den Bubendörfern erneut gut, als die Oberbaselbieter mit dem Superligisten FC Sion ein Traumlos zugelost bekamen. Auf die Bubendörfer wartet somit ein ganz anderes Kaliber als noch vor fünf Jahren, als sie dank des Gewinns des Basler Cups in der ersten Runde des Schweizer Cups den etwas unattraktiveren Gegner Zug 94 zugeteilt bekamen. Auch wenn damals bei den Innerschweizern mit Daniel Gygax ein Ex-Internationaler im Kader stand.
So mancher Bubendörfer dürfte sich im Vorfeld der jetzigen Ziehung ein spektakuläreres Los gewünscht haben. Doch war es nun Glück, Zufall oder gar Schicksal, dass es der FC Sion geworden ist? Was es auch immer war: Damit die Unterklassigen auch nur den Hauch einer Chancen haben, benötigt es am 14. August mehr als nur eine extragrosse Portion Glück. So weit denkt man auf dem Sportplatz Brühl aber gar nicht. Hier freut man sich darüber, dass man auf dem Weg bis zu diesem Jahrhundertspiel Fortune zweimal beanspruchen durfte.
Glück beinhaltet im Sport viele Facetten. Und trotz Leistung, Können und Training – das Quäntchen Glück nimmt auf dem Weg zum Erfolg jeder und jede gerne in Anspruch. Sei es an den Olympischen Spielen in Tokio oder beim internen Losturnier im TV.
Thomas Ditzler
Thomas Ditzler arbeitet beim Schweizerischen Turnverband und ist ehemaliger «Volksstimme»-Sportredaktor.