ch. Tom Wernli von der Amphibiengruppe von Pro Natura Baselland entdeckte den Landschaden im Naturschutzgebiet Tal etwas oberhalb des Itinger Schwimmbads am Freitag bei einem Spaziergang. Der ganze Steilhang sei «gekommen», der Erdrutsch habe die drei Weiher unter sich ...
ch. Tom Wernli von der Amphibiengruppe von Pro Natura Baselland entdeckte den Landschaden im Naturschutzgebiet Tal etwas oberhalb des Itinger Schwimmbads am Freitag bei einem Spaziergang. Der ganze Steilhang sei «gekommen», der Erdrutsch habe die drei Weiher unter sich begraben. Und mit ihnen kostbare Naturwerte. So sei die Magerwiese der einzige Standort im Kanton gewesen, wo die Weisse Sumpforchis wachse, weiss der Naturschützer. Bis auf wenige Exemplare am Rand des Rutschs seien alle Orchideen vernichtet worden.
Auch eine grosse Population der gefährdeten Geburtshelferkröte – des «Glögglifroschs» – sei ausgelöscht worden. Die Tiere hätten sich noch in der Kaulquappenphase befunden. Mehr Glück dürften laut Wernli die Erdmolche und Grasfrösche gehabt haben, welche die Weiher wohl bereits vor den Unwettern verlassen hätten.
Gemäss Weiherinventar von Pro Natura Baselland waren im Naturschutzgebiet ferner Fadenmolche sowie Erdkröten heimisch. Angelegt wurden die Weiher 2001 und 2006, die jüngste Sanierung liegt fünf Jahre zurück. Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Kantons, um den Unterhalt kümmert sich Pro Natura Baselland.
An die kantonale Naturschutzorganisation meldete Amphibienfachmann Wernli denn auch seine Beobachtung. Dort ging gemäss Co-Geschäftsführer Thomas Zumbrunn bislang eine weitere Meldung über einen Unwetterschaden ein. Es handle sich um ein kleineres Naturschutzgebiet im «Bergmätteli» in Zunzgen.
Keinen Schaden haben die Wassermassen an den erst 2018 angelegten Naturschutzweihern in der «Munimatt» angerichtet. Diese befinden sich nur wenige 100 Meter oberhalb des Itinger Rutschgebiets, jedoch in deutlich flacherem Gelände.
Ob und welche Massnahmen getroffen beziehungsweise ob die Gebiete wieder in ihren alten Zustand gebracht werden, konnte Zumbrunn gestern auf Anfrage noch nicht sagen. Vor einer Beurteilung müssten die Hänge abtrocknen. Eine Wiederherstellung lohne sich nur dann, wenn die Stabilität der Hänge gesichert ist.