Social Media im Mittelpunkt
11.06.2021 Baselbiet, Rünenberg, GesellschaftJanne Furler und Nico Nachbur
Wer auf Social Media viele Menschen erreichen will, braucht nicht viel: «Hauptsache ist, dass Content produziert wird, der einem Spass macht», sagt Adrian Vogt. Als Aditotoro gehört der Rünenberger zu den Schweizer Content-Creators ...
Janne Furler und Nico Nachbur
Wer auf Social Media viele Menschen erreichen will, braucht nicht viel: «Hauptsache ist, dass Content produziert wird, der einem Spass macht», sagt Adrian Vogt. Als Aditotoro gehört der Rünenberger zu den Schweizer Content-Creators mit der grössten Reichweite. Wichtig sei bei einem Social-Media-Start, dass Videos alle ein bis zwei Wochen produziert werden. So komme man in einen Rhythmus. Die Likes oder die Anzahl Aufrufe spielen keine so grosse Rolle. Es gehe um die Freude am Produzieren oder Schneiden. Aditotoro meint: «Auf Youtube ist es wichtig, eine Mischung zu finden zwischen der Qualität und der Anzahl der Videos, um guten Content zu produzieren.»
Es gibt verschiedene Social Media wie Instagram, Twitch, Tiktok oder Youtube. Alle Apps haben ihre Vorteile. «Auf Youtube sind die Videos persönlicher als auf Tiktok», sagt Aditotoro. Der Grund dafür ist, dass auf Tiktok nur kurze Videos möglich sind. Auf Youtube kann länger geredet werden. Wenn ein Content-Creator ein Video auf Tiktok und Youtube veröffentlicht, kann der User entschieden, ob er die kurze Variante auf Tiktok anschaut oder die ausführlichere auf Youtube.
Twitch ist zum Live-Streamen optimiert, das funktioniert dort besser. Zum Beispiel sind Qualitität und Layout auf Twitch geeigneter zum Streamen als bei Youtube. Youtube dagegen ist eher eine Plattform, um bereits produzierte Videos hochzuladen.
In der Schweiz wird Youtube am meisten genutzt mit 5,5 Millionen aktiven Usern. Nach Youtube folgt Instagram mit 3,77 Millionen Nutzern. Und am dritthäufigsten genutzt wird Tiktok mit 500 000 Usern. Aditotoro sagt: «Am meisten benutze ich die App Youtube, da ich Videos von anderen Content-Creators anschaue. Danach benutze ich am häufigsten Instagram, am dritthäufigsten Tiktok und am seltensten Twitch.»
Bei den Social-Media-Apps gibt es aber auch Gefahren. Es könnte zum Beispiel sein, dass beleidigende Kommentare hinterlassen werden. Dies nennt sich dann Cybermobbing. Es kann auch sein, dass fremde Leute einem User schreiben und Sachen von ihm verlangen, die er nicht will. Ein anderes grosses Problem ist, dass es Hacker gibt. Sie versuchen, Accounts zu übernehmen und Inhalte zu verfälschen oder Viren zu verbreiten. Und schliesslich gilt: Wo schnell viele Informationen verteilt werden können, gibt es auch sehr viele Fake News.
Social Media sind so beliebt, weil sie es den Jugendlichen leicht machen, im virtuellen Raum das zu tun, was für sie auch im realen Leben von grosser Bedeutung ist: Kontakte knüpfen, Freunde finden, gemeinsame Interessen teilen, sich austauschen und sich einer Gruppe zugehörig fühlen.
jf./nn. Auf Instagram hat jede angemeldete Benutzerin und jeder angemeldete Benutzer ein eigenes Profil. Das Profil kann auf privat oder öffentlich gestellt werden. Anderen Benutzern und Benutzerinnen kann gefolgt werden, Beiträge von ihnen können geliket oder kommentiert werden. In der Schweiz sind monatlich etwa 2,7 Millionen Instagram-User online. 2019 waren es noch 300 000 weniger. Täglich werden weltweit 95 Millionen Posts hochgeladen. 500 Millionen User sind weltweit täglich aktiv. 2010 wurde Instagram von Kevin Systrom und Mike Krieger gegründet. Zwei Jahre später kaufte Facebook die Plattform für 1 Milliarde Dollar.
Tiktok
jf./nn. Auf Tiktok können kurze Videos angeschaut oder hochgeladen werden. Wenn der Account privat eingestellt ist, können nur Follower die Videos betrachten. Öffentliche Accounts sind für alle sichtbar. Bei Tiktok kann auch ein Kommentar unter dem Video abgegeben werden. Schätzungsweise gibt es in der Schweiz 500 000 User. Weltweit hat Tiktok 800 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Tiktok ist seit 2018 das am schnellsten wachsende Social Network. 2016 wurde Tiktok von Bytedance, einem chinesischen Internet-Technologieunternehmen, gegründet. Die meisten User sind zwischen 16 und 24 Jahre alt. Somit ist Tiktok eines der Social Networks mit den jüngsten Nutzern.
Youtube
jf./nn. Auf Youtube können Videos von anderen Leuten betrachtet oder eigene produziert und hochgeladen werden. Der Unterschied zu Tiktok oder Instagram ist, dass Youtube eher dazu gedacht ist, längere Videos hochzuladen. Auf dem eigenen Kanal kann jede Benutzerin oder jeder Benutzer Videos hochladen. Stand 2019 hat Youtube 1,9 Milliarden registrierte Nutzer, in der Schweiz sind es rund 5,5 Millionen aktive Nutzer. Youtube wurde 2005 von den drei ehemaligen PayPal-Mitarbeitern Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim gegründet. Täglich werden circa 4 Milliarden Videos angeschaut und pro Minute werden 400 Millionen Minuten Videomaterial hochgeladen.
Twitch
jf./nn. Twitch ist ein Webportal, das ursprünglich mehrheitlich für das Livestreaming von Videospielen genutzt wurde. Nutzer können sich hier kostenlos anmelden, beliebige Spiele spielen und diese gleichzeitig anderen präsentieren. Streamer können Geld verdienen, indem die Zuschauer ein Abo kaufen oder Geld spenden. Twitch wird immer populärer und viele Youtuber – auch ohne Bezug zum Gaming – wechseln auf diese Plattform, um dort zu streamen, da es auf Twitch einfacher sei. 2014 kaufte Amazon Twitch für rund 1 Milliarde Dollar. Auf Twitch gibt es rund 6,3 Millionen Streamer. Die Plattform wird täglich rund von 17,5 Millionen Menschen besucht.