Neue Saison, neue Herausforderung
28.05.2021 Sport, Weitere SportartenMotorsport | Jeffrey Schmidt startet erneut in der «ADAC GT Masters»-Klasse
Der Baselbieter Rennfahrer Jeffrey Schmidt will in den «ADAC GT Masters» von Neuem angreifen. Er fährt wieder auf Corvette im Team Callaway Competition – sein neuer Teamkollege ist Marvin ...
Motorsport | Jeffrey Schmidt startet erneut in der «ADAC GT Masters»-Klasse
Der Baselbieter Rennfahrer Jeffrey Schmidt will in den «ADAC GT Masters» von Neuem angreifen. Er fährt wieder auf Corvette im Team Callaway Competition – sein neuer Teamkollege ist Marvin Kirchhöfer.
Lukas Müller
Rund 27 Autos mit einigen der besten Rennfahrer der Welt starteten vor gut einer Woche in die diesjährige «ADAC GT Masters»-Saison. Insgesamt stehen sieben Rennveranstaltungen an. Der 27-jährige Jeffrey Schmidt und der anstelle des abgewanderten Markus Pommer neu verpflichtete Marvin Kirchhöfer aus Leipzig – die beiden waren bereits Teamkollegen im gemeinsamen Kart- und Formelsport und kennen sich daher bestens – werden alles daran setzen, um sich im Reigen der bekannten Teams vorne einreihen zu können.
Dass diese hochkarätige Kombination überhaupt am Start steht, konnte aufgrund von Sponsorenmangel erst kurzfristig vor etwa drei Wochen bekannt gegeben werden. Im Winter war man trotz der noch nicht gesicherten Teilnahme beim Team Callaway Competition darauf bedacht, das Auto weiter zu optimieren und ein neues Fahrwerk zu entwickeln. «Wir haben neu einen eigenen Dämpferexperten mit dabei, plus drei weitere Ingenieure am Auto», erläutert Schmidt auf Anfrage. «Da wurde aufgestockt und ich glaube, das ist sicherlich der richtige Weg, wenn man in der härtesten GT-Meisterschaft der Welt ganz vorne mitmischen will.»
Das Budget seines Teams für diese Saison liegt im mittleren sechsstelligen Bereich. Andere Teams verfügen demgegenüber über viel höhere Mittel. Parallel zu den Rennen sucht Jeffrey Schmidt deshalb laufend weitere persönliche Sponsoren. Auch sein Team hält Ausschau nach potenziellen Geldgebern. Neben den Werbeflächen können die Sponsoren die Rennveranstaltungen als ideale VIP-Eventplattform nutzen. Für die Sponsoren werden spezielle Events organisiert – das Ganze ist ein «Geben und Nehmen».
Pech in Oschersleben
Der Saisonstart auf der Strecke von Oschersleben in Deutschland verlief indessen nicht ganz nach dem Gusto von Schmidt und Co. In der Qualifikation, in der erstmals Punkte vergeben werden, schrammten sie als Vierte knapp an den Punkterängen vorbei. Im Rennen selber fielen sie an guter Position liegend vorzeitig aus, wegen des Fahrfehlers eines Konkurrenten – es handelt sich um einen ehemaligen Formel-1-Piloten.
Doch schon bald kommen weitere Rennen. Zuerst heulen die Motoren im österreichischen Spielberg auf. Dort hofft Jeffrey Schmidt auf eine höhere Punkteausbeute als in Oschersleben, «aber auf diesem Niveau ist dies einfacher gesagt als getan». Rund 15 Teams sind dieses Jahr siegfähig, die Leistungsdichte ist enorm. In diesem heissen Rundentanz mit packenden Rad-an-Rad-Duellen und Innentemperaturen im Fahrzeug von über 55 Grad Celsius gibt es denn auch keine eigentlichen Favoriten. «Das allgemeine Niveau ist enorm hoch», betont Schmidt und schiebt folgende Feststellung nach: «Genau dies macht den Reiz dieser Meisterschaft aus. Man weiss nie, wer am Ende des Tages ganz oben stehen wird.»
Fokus auf Spielberg
Auf dem Rundkurs von Spielberg fährt Schmidt seit 2011 und er hat dort schon grosse Erfolge gefeiert – im Carrera Cup und im Super Cup. In beiden Meisterschaften stand er bereits mehrfach auf dem Podest. Auf dieser Rennstrecke brettern die Konkurrenten auf den Geraden mit 270 Stundenkilometern daher, aber die Strecke ist auch gespickt mit technisch anspruchsvollen und schnellen Abschnitten. Drei langsame Kurven, vier schnelle Kurven und ordentlich viele Höhenmeter – es gibt für die Fahrer sehr viel zu tun.
«Hier sind eine gute Bremse und eine gute Traktion vonnöten», sagt Schmidt. Sämtliche Rennen der «ADAC GT Masters» werden dieses Jahr auf RTL NITRO live übertragen – über eine halbe Million Zuschauer verfolgen sie am Bildschirm.
In diesem Jahr konzentriert sich Jeffrey Schmidt ganz auf die «ADAC GT Masters». Ob es dereinst auch wieder Einladungen zu Langstreckenrennen geben wird (Daytona, Nürburgring, Spa), hängt von der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung ab, da die Teams für die Verpflichtung von guten Fahrern starke Sponsoren benötigen.