Christian Horisberger
«Es ist so schön!», schwärmt Caroline Rühle. Man kann sich nur schwer in die Frau hineinversetzen: Trotz einer Lufttemperatur unter 10 Grad und leichtem Nieselregen ist sie ins 50-Meter-Becken des Gelterkinder Freibads gestiegen, um ...
Christian Horisberger
«Es ist so schön!», schwärmt Caroline Rühle. Man kann sich nur schwer in die Frau hineinversetzen: Trotz einer Lufttemperatur unter 10 Grad und leichtem Nieselregen ist sie ins 50-Meter-Becken des Gelterkinder Freibads gestiegen, um einige Bahnen zu schwimmen. Rühle ist der erste Badegast in der am Samstag in Gelterkinden eröffneten Freibad-Saison. Bademeisterin Lena Cejnog hatte kurz zuvor die Wassertemperatur gemessen: 14,6 Grad. In Kombination mit der tiefen Lufttemperatur sei das wohl selbst den zähsten Wasserratten zu frisch, hatte sie da noch gesagt. Sie werde den Tag wohl alleine in der Badi verbringen. Ein Irrtum.
Während Caroline Rühle bedächtig durchs Becken gleitet, geht die Bademeisterin am Beckenrand neben ihr her – für den Fall der Fälle. Aber die 54-Jährige hört auf ihren Körper. Als er sich schwer anfühlt, begibt sie sich zur Leiter und hebt den Oberkörper bis zur Höhe des Herzens aus dem Wasser, atmet tief durch. Und schwimmt weiter. Vier Längen absolviert sie innert gut fünf Minuten. Eine hatte sie sich vorgenommen. «Wasser ist einfach so schön», sagt die Hobby-Schwimmerin, als sie das Becken mit einem strahlenden Lächeln verlässt. «Aber das jetzt war schon an der Grenze.»
Rühle hat am 1. Mai die Freibad-Saison im Oberbaselbiet eröffnet. Gelterkinden ist jeweils die erste Gemeinde, die ihre Badi öffnet. In den kommenden Wochen werden die weiteren Schwimmbäder in der Region folgen. In Sissach und in Liestal ist die Eröffnung am 8. Mai vorgesehen, am Pfingstsamstag (22. Mai) geht es in Itingen los, die Badis in Buus und in Zunzgen eröffnen laut Angaben der Gemeinden eine Woche später.
Eine Verzögerung wird es in Waldenburg geben. Wie die Gemeinde mitteilt, seien bei den vorsaisonalen Reinigungsarbeiten an den Becken im Schwimmbad mehrere grössere Schäden am Beton entdeckt worden. Diese müssten noch vor dem Saisonstart behoben werden. Witterungsbedingt hätten die Arbeiten weder im vergangenen Herbst noch früher in diesem Jahr ausgeführt werden können, war auf Anfrage bei der Gemeindeverwaltung zu erfahren.
Zutrittsbeschränkungen
Die Sanierung der Becken könne im Rahmen des bewilligten Budgets für den üblichen Freibadunterhalt finanziert werden, hiess es weiter. Voraussichtlich Ende Mai werde es so weit sein. Üblicherweise wird «Waldenburg» in der zweiten Mai-Woche eröffnet.
Alle Schwimmbäder verfügen über ein Corona-Schutzkonzept beziehungsweise eine Zutrittsbeschränkung: So macht beispielsweise die Badi Sissach die Vorgabe, dass pro 10 Quadratmeter (Gesamtfläche) ein Besucher eingelassen werden kann.