Nachwuchs bei den Rolling Rockets
23.04.2021 SportInlinehockey | Morgen findet das erste Juniorenturnier in Sissach statt
In der Sissacher Eishalle haben die Rolling Rockets Sissach-Aesch einen neuen Kunststoffbelag verlegt. Der Verein will in der Region Wurzeln schlagen und hat zum ersten Mal ein Nachwuchsteam für die ...
Inlinehockey | Morgen findet das erste Juniorenturnier in Sissach statt
In der Sissacher Eishalle haben die Rolling Rockets Sissach-Aesch einen neuen Kunststoffbelag verlegt. Der Verein will in der Region Wurzeln schlagen und hat zum ersten Mal ein Nachwuchsteam für die Meisterschaft angemeldet.
Sebastian Wirz
«Wir haben eine relativ alte Mannschaft und brauchen bald eine Verjüngung. Mein Traum wäre eine eigene Juniorenmannschaft», sagte Rolling-Rockets-Präsident Michael Egle 2019 zur «Volksstimme». Unter seinem Nachfolger ist der Traum der Inlinehockeyaner nun in Erfüllung gegangen: «Ich durfte am Samstag den Nachwuchs bei seinem ersten Einsatz betreuen, und die Jugendlichen hatten sehr viel Spass», sagt Michael Horber. Gegen eine Mannschaft, die das ganze Jahr über auf Rollen trainiert, zogen die Oberbaselbieter, die sonst nur Hockey auf Kufen gewohnt sind, zwar den Kürzeren. Dennoch ist die Premiere geglückt: «Sie haben sich tapfer geschlagen und das Zusammenspiel war richtig gepflegt. Dazu war das Engagement der Eltern sehr gross, die sich sofort für den Fahrdienst meldeten», sagt Horber.
Die erstmalige Anmeldung eines Nachwuchsteams ist ein weiterer Schritt der Rockets, im Oberbaselbiet heimisch zu werden. 1996 als Rolling Rockets Aesch-Pfeffingen gegründet, spielten sie anfangs in Pfeffingen, dann in Basel. 2016 fanden sie in Sissach Asyl. Immer mehr Spieler, die im Winter die Schlittschuhe für den EHC Zunzgen-Sissach schnüren, stiessen zum Team. Schliesslich wurde im Namen der Zusatz Pfeffingen durch Sissach ersetzt.
Die «Raketen» mit ihren 25 Jahren Vereinsgeschichte sind gekommen, um zu bleiben. «Wir hatten erneut einige Zugänge von ZS und arbeiten eng mit dem Verein zusammen», sagt Präsident Horber. Vom Vorschlag, ein Inline-Nachwuchsteam zu gründen, sei ZS-Nachwuchschef Matthias Gesemann sofort begeistert gewesen und habe das Team zusammengestellt, das nun einmal wöchentlich trainiert. Und das funktionierte einwandfrei: Beim ersten Meisterschaftsspiel vergangene Woche hatte Horber gleich 13 Spieler und 1 Spielerin zur Verfügung. Für einen Block braucht es neben einem Goalie vier Personen. «Die Hockey-Begeisterung ist im Oberbaselbiet vorhanden. Unsere Vision ist es, uns hier zu etablieren», sagt Horber.
Sissach kann Zentrum werden
Die Grundlage dafür ist vorhanden. Und das auch im wörtlichen Sinn: Die Rolling Rockets Sissach-Aesch haben einen notwendigen Kunststoff-Belag angeschafft und verlegt. «Der alte war gefährlich rutschig», sagt Horber. Eine Auflage des Verbands für die günstigen finanziellen Konditionen bei der Übernahme des Inline-Bodens, der in Biel bereits im Einsatz war, lautet: Es müssen mindestens zwei Teams den Belag beziehungsweise die Anlage regelmässig nutzen. Nachdem keine zweite Aktiv-Mannschaft gefunden werden konnte, welche die Sissacher Kunsti als Heimstätte nutzen möchte, war schnell klar, dass die Lösung in einem eigenen Nachwuchsteam liegt.
Sissach hat damit die Möglichkeit, zu einem Inlinehockey-Zentrum zu werden. Denn die Sportart ist in der Schweiz einerseits nicht in den grossen Städten zu Hause und andererseits gibt es viele Teams, bei denen der Ort im Namen mangels entsprechender Anlage nicht mit der Spielstätte übereinstimmt. Gleich mehrere Vereine tragen ihre Heimspiele etwa in Hochdorf (LU) aus, ebenso in Kaltbrunn (SG). Im Inlinehockey, dessen Saison nur von April bis Juli dauert, nehmen Spieler also ohne Murren längere Anfahrtswege für Heimspiele in Kauf. Michael Horber sieht auch in dieser Hinsicht Potenzial. «Wir stellen den Belag zur Verfügung und erhalten von der Sport Sissach AG für die Hallenmiete gute Konditionen. Im Gegenzug hat die AG die Möglichkeit, Trainingszeiten auf unserem Belag zu verkaufen.»
Wann es für das Fanionteam der Rolling Rockets in der 1. Liga, der zweithöchsten Spielklasse des Landes, losgeht, steht wegen der Pandemie noch in den Sternen. Der Nachwuchs absolviert morgen dafür seine ersten Spiele in der heimischen Halle: An der «Conte-Challenge» misst sich die U15 der «Raketen» mit gleichaltrigen Teams. Am selben Tag werden auch U20-Spiele ausgetragen. Das Turnier ist Teil einer Serie von eintägigen Events, um Inlinehockey bekannter zu machen. Gespielt wird von 11.50 Uhr bis 19.30 Uhr in jeweils kurzen Spielen von 14 Minuten. Zuschauer sind pandemiebedingt keine zugelassen.