Giulia Steingruber gewinnt erneut Gold
27.04.2021 SportKunstturnen | Drei Medaillen für Schweizer EM-Delegation
wis. Die Europameisterschaften im Kunstturnen in der Basler St.-Jakobshalle haben aus Schweizer Sicht gleich mehrere Erfolgsgeschichten geschrieben. Und dies, obwohl noch am Freitag schlechte ...
Kunstturnen | Drei Medaillen für Schweizer EM-Delegation
wis. Die Europameisterschaften im Kunstturnen in der Basler St.-Jakobshalle haben aus Schweizer Sicht gleich mehrere Erfolgsgeschichten geschrieben. Und dies, obwohl noch am Freitag schlechte Nachrichten aus dem Schweizer Lager mitgeteilt wurden: Giulia Steingruber qualifizierte sich am Mittwoch zwar für die Finals im Mehrkampf, am Sprung und am Bodern, verzichtete aufgrund eines Muskelfaserrisses, den sie sich bereits in der Vorwoche zugezogen hatte, jedoch am Freitag kurzfristig auf eine Teilnahme am Mehrkampffinal.
An ihrem Paradegerät Sprung startete sie am Samstag dennoch – und gewann prompt ihr insgesamt sechtes EM-Gold. Einen Tag später machte sich die Verletzung beim Einwärmen vor dem Bodenfinal wieder bemerkbar und Steingruber verzichtete auf die Finalteilnahme in dieser Disziplin. Sie wolle die Verletzung nicht schlimmer werden lassen und damit eine Teilnahme an den Olympischen Spielen aufs Spiel setzen. Bei der Goldmedaille handelt es sich um Steingrubers achte Sprung-Medaille an einem Grossanlass und um ihre insgesamt zwölfte seit 2012.
Vierte EM-Medaille für Baumann
Auch für Christian Baumann ist die Erfahrung, auf einem EM-Podest zu stehen, nicht neu. Der 26-jährige Turner des TV Lenzburg gewann mit Bronze am Barren seine vierte EM-Medaille. Benjamin Gischard machte mit Silber im Bodenturnen den Schweizer Medaillensatz komplett. Vor zwei Jahren verpasste er eine EM-Medaille äusserst knapp, nun gelang ihm mit einer sehr sauberen Ausführung der Sprung aufs Podest.
Die erhoffte Goldmedaille von Pablo Brägger am Reck wurde wegen eines Sturzes nicht Realität. Der Reck-Europameister von 2017 erreichte mit dem 5. Rang zwar das beste Mehrkampf-Resultat eines Schweizer Turners seit 1959, wie der Schweizerische Turnverband mitteilte, im Gerätefinal verpasste der 28-Jährige nach einem Flugteil aber die Stange und fiel. Eine bittere Pille muss mit Marco Pfyl auch der EM-Neuling schlucken: Der Zürcher hätte sich von den Punkten her sowohl am Barren als auch am Reck für den Final qualifiziert. Weil aber pro Nation nur zwei Athleten in einem Final stehen dürfen und an beiden Geräten mit Pablo Brägger und Christian Baumann zwei Schweizer noch etwas mehr Punkte holten, durfte Pfyl in keinem Final starten.
Diese Nationenregel verhinderte auch einen absoluten Triumph der russischen Turner: Titelverteidiger Nikita Nagorny entschied die Qualifikation im Mehrkampf vor Landsmann Dawid Beljawski für sich. Dahinter klassierte sich mit Aleksander Karzew ein weiterer Russe, der trotz Rang 3 somit nicht im Mehrkampffinal starten durfte. Nagorny schaffte dort die Titelverteidigung, Beljawski holte Silber. Dahinter belegte der Ukrainer Illia Kovtun den 3. Rang. Insgesamt holten die russischen Athletinnen und Athleten 13 Medaillen.