Sebastian Wirz
Wenn übermorgen Menschen durch die Sissacher Begegnungszone rennen, sind sie nicht verzweifelt auf der Suche nach einem Laden, der auch am Sonntag geöffnet hat. Sie laufen Posten des Baselbieter Dorf-OL an, den die OLG Kakowa im Bezirkshauptort durchführt. ...
Sebastian Wirz
Wenn übermorgen Menschen durch die Sissacher Begegnungszone rennen, sind sie nicht verzweifelt auf der Suche nach einem Laden, der auch am Sonntag geöffnet hat. Sie laufen Posten des Baselbieter Dorf-OL an, den die OLG Kakowa im Bezirkshauptort durchführt. Der jährlich an einem anderen Ort in der Region stattfindende Anlass musste 2020 wegen der Pandemie verschoben werden. Eine Absage stand auch jetzt wieder im Raum – schliesslich dürfen Erwachsene noch nicht an Breitensport-Wettkämpfen teilnehmen. Die Anmeldung stand entsprechend nur Orientierungsläuferinnen und -läufern bis Jahrgang 2001 sowie Mitgliedern eines nationalen Kaders offen.
«Wir wollten den Dorf-OL unbedingt durchziehen. Schliesslich läuft ja sonst nichts», sagt Laufleiterin Julia Gürtler. Die Ormalingerin organisiert damit einen der ersten Läufe überhaupt im Seuchenfrühling 2021. «Am Baselbieter Dorf-OL starten mehrheitlich junge Läuferinnen und Läufer, die keine nationalen Ambitionen haben. Für sie gab es in der Region seit Langem kein Angebot mehr», sagt Gürtler. Entsprechend habe auch der Regionalverband den Organisatoren nahegelegt, den Dorf-OL nicht auch noch ins Wasser fallen zu lassen.
So geht der Wettkampf mit Zentrum beim Schulhaus Bützenen am Sonntag in deutlich reduziertem Ausmass über die Bühne. Statt der sonst gegen 300 Teilnehmenden werden sich nun lediglich rund 70 auf Postenjagd begeben. Neben den Kategorien für 10-, 12-, 14-, 16- und 18-Jährige werden auch die Sprintkategorien der Erwachsenen durchgeführt, die einfach nicht früher als 2001 geboren sein dürfen – es ist wohl das jüngstmögliche Teilnehmerfeld je an einem OL der Aktiven.
Dazu kommen zwei angemeldete Mitglieder eines nationalen Kaders von Swiss Orienteering. «Die Kader befinden sich mitten in den Selektionsläufen für internationale Anlässe und nehmen allgemein eher weniger an regionalen Läufen teil», sagt Gürtler, die auch ohne zahlreiche konkurrierende Anlässe entsprechend nicht mit vielen grossen Namen gerechnet hat. «Etwas verdienen dürften wir mit der Reduktion auf die Nachwuchskategorien kaum. Aber wenigstens haben die Jungen wieder einmal einen Orientierungslauf in der Region.»