BADMINTONKÖNIG
12.11.2020 Region, SportAnno 2011
Vergangene Woche spielte ich mein zweites individuelles Auslandturnier des Jahres. Das war toll, auch wenn es bereits November ist und zwei solcher Turniere für ein Kalenderjahr nicht gerade viel sind. Nun ja, aufgrund von Corona ist dies nun mal so. Der ...
Anno 2011
Vergangene Woche spielte ich mein zweites individuelles Auslandturnier des Jahres. Das war toll, auch wenn es bereits November ist und zwei solcher Turniere für ein Kalenderjahr nicht gerade viel sind. Nun ja, aufgrund von Corona ist dies nun mal so. Der Wettkampf in Portugal erinnerte mich an mein erstes Mal in Caldas da Rainha. Man schrieb das Jahr 2011, und ich durfte als 16-Jähriger die Schweiz an den U17-Europameisterschaften vertreten. Ich will Passagen aus meinem damaligen Turniertagebuch «vorlesen».
13. 11.: «Ich bin stolz, darf ich für die Schweizer U17-Nationalmannschaft für zwei Wochen nach Portugal reisen und für unser Land spielen. Dieses schöne Gefühl beflügelt mich, ich kann den Mittwoch kaum erwarten. Egal welchen Gegner wir haben, wir versuchen einfach loszuspringen. Kein Seil hält uns zurück, wir geben Vollgas.»
16. 11.: «Nach einer Stunde Autofahrt gelangten wir vom Flughafen zu unserem Hotel. Wir verteilten uns auf die Zimmer und gingen essen. Eine Pizza für 7 Euro und mit dem Durchmesser von 0,5 Metern beeindruckte uns recht stark …»
17. 11.: «Heute wurden wir von einer Alarmsirene der Stadt geweckt. Wir wurden vom Shuttlebus abgeholt und in die etwa 2 Kilometer entfernte Halle chauffiert. Die Halle ist sehr hoch und vor allem modern. Es ist eine Badmintonhalle mit Parkettboden, für das Turnier wurden fünf Teppiche aufgestellt. Grosse Tribünen, eine Players-Lounge, Zuschauerbereiche, ein Kraftraum und so weiter gehören alles dazu. Wir waren rund zwei Stunden in der Halle, um zu trainieren und uns an die Halle zu gewöhnen. Zu Beginn hatten wir ein wenig Mühe, da die Bälle hier relativ langsam fliegen.»
18. 11.: «Nach dem Zmorge hatten alle Zeit, etwas für die Schule zu machen. Nach einem kurzen Zwischenhalt im Zimmer 602 (Esswaren), montierten wir unsere Joggingkleider. Wir waren rund 1,5 Stunden unterwegs. Bei der Leichtathletikanlage machten wir spezifische Übungen.»
21. 11.: «Wir gingen circa 40 Liter Wasser kaufen, da aus den Hähnen überall nur Chlorwasser tropft. Unser Team wollte alles daransetzen, dass wir die Viertelfinals erreichen. Als das Damen-Doppel leider nicht reüssierte, hatten die Türken ihre drei Punkte auf sicher. Keineswegs verloren wir aber die Motivation und den Kampfgeist. Auf der Tribüne ging es wild zu und her mit Gesängen, Liedern und so weiter.»
23. 11.: «Um 16 Uhr begann das Turnier im Mixed. Ich war recht enttäuscht, denn mein Spiel mit Céline war nichts im Gegensatz zu den vorherigen Spielen.»
25. 11.: «Leider konnte ich das Doppel mit Pierrick nicht gewinnen. Mit diesem Tag war für uns die EM spielerisch zu Ende.»
Der 24-jährige Joel König aus Titterten ist Badminton-Profi. 2014 beendete er das Sportgymnasium in Liestal. Er trainiert für den Schweizer Durchbruch im internationalen Badmintonsport.